Air Europa gibt grünes Licht für Beteiligung aus der Türkei
Am Vormittag des 20. August 2025 erreichte uns die Nachricht: Air Europa hat einem Angebot von Turkish Airlines zugestimmt. Insgesamt sollen bis zu 27 Prozent der Anteile für knapp 300 Millionen Euro den Besitzer wechseln. Zuerst fließt das Geld als Kredit, später soll ein Teil in Aktien umgewandelt werden – ein zweistufiger Plan, der in Gesprächen mit Beschäftigten und Banken bereits auf dem Tisch liegt.
\n\nWarum das auch für Palma wichtig ist
\nHier auf der Insel, vor Cafés in der Avinguda de Jaume III und an den Gates im Flughafen Son Sant Joan, diskutiert man die Auswirkungen. Die Summe ist nicht groß im Vergleich zu internationalen Übernahmen, doch für eine Airline mit stark regionalem Profil kann so ein Schritt weitreichend sein. Hintergrund: Air Europa will damit einen staatlichen Pandemie-Kredit über rund 475 Millionen Euro ablösen, der der Airline noch im Nacken sitzt.
\n\nWas sich konkret ändern könnte: Mehr Codeshares mit Zielen in Osteuropa und dem Nahen Osten, möglicherweise andere Flugpläne an Drehkreuzen wie Madrid — oder eben nicht. Turkish Airlines besitzt bereits Marktkenntnis entlang der Mittelmeerküste, das könnte Verbindungen verbessern, aber auch Konkurrenzverhältnisse verschieben.
\n\nWer sitzt sonst noch mit am Tisch?
\nBereits jetzt hält der Luftfahrtkonzern IAG rund 20 Prozent an Air Europa. Ein neues Paket durch Turkish heißt also: drei starke Anteilseigner mit unterschiedlichen Interessen. Die Aufsichtsbehörden werden ein Wörtchen mitreden, und im Hintergrund wird verhandelt, wieviel Einfluss ein neuer Finanzier wirklich bekommt.
\n\nBeschäftigte, die ich kurz nach der Meldung an der Basisbank in Palma getroffen habe, waren zurückhaltend. \"Wir hoffen auf Stabilität\", sagte eine Frau von der Bodenabfertigung, während hinter ihr ein Gepäckwagen vorbeifuhr. Solche Stimmen geben einen guten Eindruck: Vorsicht, aber auch Erleichterung, dass frisches Geld reinkommt.
\n\nWie wahrscheinlich ist die Zustimmung der Behörden?
\nEine Beteiligung dieser Größe löst in der EU oft Prüfungen aus – vor allem wenn Wettbewerbsfragen berührt sind. Experten rechnen damit, dass die Transaktion unter Auflagen genehmigt werden könnte. Wer in Palma Flüge beobachtet, merkt: Die Luftfahrtbranche bleibt ein Geflecht aus Politik, Bilanzzahlen und Fahrplänen.
\n\nFazit: Für Mallorca ist das kein sofortiger Showdown, aber ein Schritt, den man beobachten sollte. Neue Partner bedeuten neue Möglichkeiten – und neue Unsicherheiten. Ich werde in den kommenden Tagen bei Sitzungen, Gewerkschaften und am Flughafen nachhaken und berichten, sobald es mehr Klarheit gibt.