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Ausflug mit dem Kapitän: Ruhige Bootstour an Mallorcas Ostküste

Ausflug mit dem Kapitän: Ruhige Bootstour an Mallorcas Ostküste

30.08.2025
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Eine gemütliche Tagesfahrt ab Cala Rajada, die Insel ohne Trubel zeigt: kleine Buchten, drei Badepausen und ein Kapitän mit Geschichten – perfekt für Leute, die’s lieber persönlich mögen.

Mit dem Kapitän raus — ein Tag, wie er auf der Insel selten ist

Um 10:00 Uhr legt das kleine Boot am Hafen von Cala Rajada ab. Die Sonne steht schon warm, das Meer glitzert, und der Duft von Meer und Sobrassada weht vom Ufer herüber. An Bord herrscht eine ruhige, fast freundliche Unordnung: Handtücher, Flipflops, ein paar Taschen mit lokalen Orangen. Unser Führer für den Tag heißt Gaspar, ein Mann mit Knitterfalten und einem breiten Lächeln, der sein Boot selbst hergerichtet hat und jede Bucht mit einem Spitznamen versieht.

Weniger Masse, mehr Raum

Das Konzept ist simpel und ehrlich: maximal 45 Gäste, keine laute Animation, keine Massenabfertigung. Wer hier mitfährt, sucht eher ein Gespräch, ein gutes Stück Brot mit Käse und einen Platz an der Reling als Poolparty-Getöse. "Ich will, dass die Leute die Insel hören, nicht nur sehen", sagt Gaspar — und man glaubt ihm. Während wir entlang der Ostküste tuckern, zeigt er auf winzige Buchten, die vom Land aus kaum zu entdecken sind.

Die erste Station ist eine schmale Bucht, die nur zu Fuß oder per Boot erreichbar ist. Wer will, springt sofort ins Wasser; andere bleiben an Bord und lesen, dösen oder schnattern mit ihren Sitznachbarn – oft Menschen aus ganz Europa, die sich zufällig im selben Café in Palma begegnet sind und jetzt hier sitzen, sieben Seemeilen vom Alltag entfernt.

Essen, Klatsch und kleine Überraschungen

Zum Mittag gibt es ein einfaches Buffet: lokales Brot, eingelegte Paprika, Oliven, etwas Sobrasada und eine schlichte Paella, die wirklich schmeckt. Zwei ältere Damen philosophieren über die beste Bucht der Insel, ein paar Engländer tauschen Tipps für den nächsten Tag aus. "89 Euro?" fragt jemand am Tisch später. "Ja, und dafür hast du drei Badepausen, Essen, Getränke und Geschichten aus erster Hand", antwortet ein anderer und lacht.

Die Stimmung ist entspannt, fast familiär. Kein Guide mit Script, keine plakativen Fakten — nur kleine Anekdoten: wo früher ein Fischerboot lag, welcher Bauer noch Feigenbäume hat, warum eine Bucht im Frühling besonders leuchtet. Solche Details bleiben im Kopf, weil sie mit Stimmen verbunden sind, nicht mit PowerPoint.

Vor dem letzten Stopp bei Cala Mesquida gibt es noch Zeit für ein Bier auf dem Sonnendeck. Das Boot gleitet gemächlich zurück gen Hafen, und auf der Mole von Cala Rajada wird kurz applaudiert — nicht aus Pflicht, sondern aus Dankbarkeit für einen ruhigen Tag, an den man sich gerne erinnert.

Für Leute, die Mallorca nicht als Unterhaltungspark erleben wollen, ist so eine Tour ein echter Fund. Praktisch: festes Schuhwerk für das kurze Landgang-Stück, Sonnenschutz und ein wenig Bargeld für die Getränke. Und noch ein Tipp: Wer früh bucht, bekommt oft die besten Plätze an Deck — und manchmal eine zweite Portion Paella kostenlos, wenn der Koch gut gelaunt ist.

Wer sich Zeit nehmen will und die Insel in einem langsameren Takt erleben mag, findet hier genau den richtigen Ausflug.