Balearen sind Katastrophengebiet: Ein formaler Schritt nach den Bränden
\nAm 27. August 2025 hat Madrid den Balearen offiziell den Status einer Katastrophenzone zuerkannt. Für viele Menschen auf Mallorca und Ibiza ist das zunächst ein Administrationsschritt – für andere eine Erleichterung, weil jetzt staatliche Unterstützungen beantragt werden können.
\nWie es dazu kam
\nAuf Ibiza war am 4. August in der Nähe von Santa Eulària ein Feuer ausgebrochen. Ich war an dem Tag in der Stadt – die Hitze lag wie ein Deckel über den Straßen – und hörte später, dass das Feuer erstaunlich schnell unter Kontrolle gebracht wurde. Laut Behörden verbrannten nur rund 0,1 Hektar Pinienwald, trotzdem stuften sie die Lage als ernst ein, weil Trockenheit und Wind die Ausbreitung begünstigten.
\nAuch Mallorca bleibt betroffen
\nAuf Mallorca gab es in den vergangenen Nächten mehrfach Neuentbrände, besonders rund um den Naturpark s’Albufera. Dort registrierten Einsatzkräfte innerhalb von zwei Nächten mindestens zehn Brandherde. Einige lagen unweit von Platja de Muro und sorgten für Rauch über den Feldern am frühen Morgen.
\nFeuerwehren, lokale Freiwillige und Löschflugzeuge waren im Dauereinsatz. Hubschrauber flogen Wassertrupps ein, Bodenteams sicherten Zufahrten und evakuierten zum Teil Stallungen oder kleine Gewerbehöfe. Nachbarn halfen mit Traktoren, es war ein echtes Gemeinschaftsprogramm.
\nWas die Katastrophenerklärung konkret ändert
\nKurz zusammengefasst: Die formelle Einstufung erlaubt es Gemeinden, Familien und Betrieben, schneller finanzielle Hilfe vom Staat zu beantragen. Das betrifft Soforthilfen für Hausrat, Unterstützung für landwirtschaftliche Schäden und Mittel, um kommunale Infrastruktur zu reparieren – Straßen, Wasserleitungen, alles, was durch Brand oder Rauch beschädigt wurde.
\nPraktisch heißt das: Antragsformulare, Fristen und Zuständigkeiten werden nun koordiniert, damit nicht jede Gemeinde allein vorstellig werden muss. Ob das in der Realität flott läuft, hängt aber von den Verwaltungsstellen vor Ort ab. Infos sollen über die Rathäuser und die Inselregierungen verteilt werden – haltet Augen und Ohren offen.
\nWas bleibt zu tun
\nDie Gefahr ist nicht vorbei. Spätsommerliche Hitze, trockene Böden und windige Abschnitte bleiben ein Problem. Prävention ist jetzt wichtig: Verkehrsregelungen in Risikogebieten, kontrolliertes Abbrennen von Grünzeug und erhöhte Aufmerksamkeit bei Wanderern und Landwirten.
\nWenn Sie betroffen sind oder Nachbarn Hilfe brauchen: Melden Sie sich bei Ihrer Gemeinde. Notunterkünfte und Erste-Hilfe-Angebote wurden in einigen Orten bereits eingerichtet. Und: Wenn Sie Rauch sehen, rufen Sie die Notnummer oder die örtliche Feuerwehr – lieber einmal zu viel anrufen als zu wenig.
\nIch weiß, das klingt bürokratisch. Aber für Familienbetriebe, Haustierhalter und Gemeinden kann diese Entscheidung den Unterschied machen, ob Schäden schneller ersetzt und Straßen schneller repariert werden. Hoffen wir, dass die kommenden Wochen ruhiger werden.