Kostenloses Angebot: Kinder und Jugendliche sollen sicherer im Netz werden
\nDie Balearenregierung hat ein neues Programm aufgelegt, das bei uns auf der Insel sicher für Gesprächsstoff sorgt. \"Nous Actius\" heißt es, klingt ein bisschen nach Yogakurs, ist aber Internet‑Training: Kostenlos, außerschulisch und für Kinder und Jugendliche von 9 bis 17 Jahren gedacht. Am Plaça Espanya, auf dem Schulhof in Son Gotleu oder bei der Vereinskultur — die Workshops sind mobil und sollen dorthin, wo die Jugendlichen sowieso sind.
\nWorum es konkret geht
\nEs geht nicht nur um „kein Passwort teilen“. Die Macher legen Wert auf praktische Dinge: Erkennen von Falschmeldungen, richtige Privatsphäre‑Einstellungen, Umgang mit Mobbing im Netz und wie man Spuren bewusst minimiert. In kleinen Gruppen werden echte Beispiele durchgespielt — Screenshots analysieren, Checklisten erstellen, kurz: Dinge, die auch Eltern nach dem Abendessen verstehen würden.
\nWichtig: Das Angebot ist für Schulen und außerschulische Einrichtungen gedacht. Lehrkräfte können Fortbildungen nutzen, um das Programm in den Schulalltag einzubauen, Vereine bekommen Material für offene Treffs. Die Kursdauer variiert: Es gibt kurze Einheiten von 60–90 Minuten und längere Workshops über mehrere Nachmittage.
\nSprachen, Anmeldung und Finanzierung
\nDie Kurse werden in Katalanisch (Mallorquí) und Spanisch angeboten – manchmal auch mit englischer Unterstützung, je nach Gruppe. Schulen können sich beim Bildungsreferat der Balearen anmelden; die Frist läuft bis Ende 2025. Das Ganze wird aus EU‑Fonds finanziert, deshalb ist die Teilnahme für Einrichtungen kostenfrei. Für Eltern heißt das: Kein Anmeldebeitrag, aber meist eine formlose Zustimmungserklärung der Sorgeberechtigten.
\nEin Lehrer aus Palma, den ich gestern auf dem Markt traf, sagte: „Endlich mal praxisnah. Die Kids wissen mehr über Apps als wir, aber nicht immer, wie gefährlich ein falscher Klick sein kann.“ Und eine Schülerin (13) fügte grinsend hinzu: „Ich will lernen, wie ich nicht aus Versehen peinliche Sachen poste.“
\nWarum das jetzt wichtig ist
\nDie Debatte um Datensicherheit und Fake News ist neben dem Pausenhof allgegenwärtig. Wer aufwächst mit ständigen Notifications, braucht mehr als eine Handvoll Regeln. Das Programm setzt genau dort an: nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit kleinen, sofort anwendbaren Schritten.
\nWenn Sie eine Schule vertreten oder in einem Verein aktiv sind: Schauen Sie auf die Seite des Bildungsreferats der Balearen oder fragen Sie bei Ihrer Gemeindeverwaltung nach. Und wenn Sie einfach nur Eltern sind — reden Sie mit Ihren Kindern über das Thema. Ein kurzer Check am Abend (Passwörter, Privatsphäre, Freundesliste) kann oft mehr nützen als jede App.
\nPS: Kleiner Tipp aus eigener Erfahrung — ein zweiter Blick auf gesendete Nachrichten rettet öfter Mal den Tag. Und ja, fragen Sie ruhig nach, wenn Begriffe wie \"Deepfake\" fallen. Die Kids hören das, verstehen es aber nicht immer.