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Balearen zeichnen über 400 traditionelle Läden aus – ein Augenblick für die Nachbarschaft

Balearen zeichnen über 400 traditionelle Läden aus – ein Augenblick für die Nachbarschaft

18.08.2025
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Die Balearenregierung hat mehr als 400 traditionsreiche Geschäfte in ein Schutzprogramm aufgenommen. In Palma kamen jüngst zehn weitere kleinere Handwerksbetriebe dazu. Ein Besuch lohnt sich — für Erinnerungen und den Einkauf von nebenan.

Mehr als 400 Läden erhalten einen Ehrenplatz

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Letzte Woche stand ich früh in Palma vor einer kleinen Metzgerei in der Carrer de la Pau. Die Schaufenster noch beschlagen, der Duft von gebratenem Chorizo hing in der Luft. Solche Läden meinen die Behörden jetzt besonders: mehr als 400 traditionelle Geschäfte auf den Balearen wurden in ein offizielles Programm aufgenommen, das sie sichtbarer machen und schützen soll.

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Warum das Programm wichtig ist

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Es geht nicht nur um Nostalgie. In vielen Orten — von Alcúdia über Pollença bis Santanyí — sind diese Geschäfte soziale Treffpunkte. Die kleine Schuhwerkstatt in der Altstadt, die seit den 70ern Schnürsenkel und Ratschläge ausgibt, oder die Juwelierin, die einem beim Bezahlen noch ein Lächeln schenkt: das sind Orte, die Nachbarschaften zusammenhalten.

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Die Initiative zielt darauf ab, Handwerk und lokale Identität zu bewahren. Dafür gibt es jetzt Markierungen, Beratung und Hilfe bei Sichtbarkeit und Energiesparmaßnahmen. Nicht jede Straße braucht ein neues Einkaufszentrum — manchmal reicht ein Reparaturbetrieb, der noch weiß, wie man eine Naht per Hand näht.

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Was neu in Palma ist

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In Palma allein wurden kürzlich zehn weitere Geschäfte aufgenommen. Darunter eine alte Metzgerei an der Plaça, eine Werkstatt, in der noch per Hammer an Lederschuhen gearbeitet wird, und ein kleines Schmuckatelier, das Familienerbstücke repariert. Wenn man dort kurz anhält, hört man Stimmen aus dem Hinterzimmer, einen leisen Radiohit von früher und die regelmäßigen Schritte auf dem Kopfsteinpflaster.

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Mittlerweile beteiligen sich 34 Gemeinden an dem Programm. Das klingt nach Verwaltungssprache, aber auf der Straße merkt man den Unterschied: weniger Schaufenster, die alle gleich aussehen, mehr Vielfalt und mehr Gründe, morgens loszugehen und das Kleine statt das Anonyme zu kaufen.

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Natürlich ist das kein Zaubertrank gegen steigende Mieten oder Online-Konkurrenz. Aber es ist ein Anlaufpunkt: Beratungen für Geschäftsinhaber, Hinweise für Tourismusmanager und kleinere Förderungen für Energiesanierung oder barrierefreie Zugänge. Für viele Ladenbetreiber bedeutet das Sicherheit — und Zeit, damit sie sich auf ihr Handwerk konzentrieren können.

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Ich habe beim Verlassen der Metzgerei noch eine kleine Probe bekommen — gratis, wohlwissend, dass ein Kilo Wurst heute weniger wichtig ist als das Gespräch. Solche Gesten, so banal sie erscheinen, sind es am Ende, die eine Insel lebenswert machen.

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Wer neugierig ist: Längerer Spaziergang durch die Altstadt, ein Blick in hintere Gassen von Pollença oder ein Morgenmarkt in Alcúdia: Dort findet man viele dieser ausgezeichneten Adressen. Und wenn die Ladeninhaber Zeit haben, erzählen sie gerne, wie der Laden vor dreißig Jahren aussah — und warum sie nicht aufgeben wollen.