Großes Aufrüsten auf See: Baleària holt sich 15 Schiffe
\nWenn man in letzter Zeit am Hafen von Las Palmas spazieren ging, hat man das Geläut und die Motoren sicher öfter bemerkt. Die Reederei Baleària hat eine Vereinbarung getroffen, die ihr Netzwerk auf den Kanaren deutlich ausdehnen würde: rund 15 Schiffe, mehrere Fährlinien und etwa 1.500 Beschäftigte sollen den Besitzer wechseln. Klingt nach viel — ist es auch.
\nWas soll sich ändern?
\nKurz gesagt: Baleària plant, Strecken rund um die Kanaren, im Alborán-Meer und an der Straße von Gibraltar zu übernehmen. Für Fahrgäste könnte das bedeuten, dass Fahrpläne und Tickets in den nächsten Monaten umgestellt werden. Für Crew und Hafenstapler heißt das: neue Arbeitsverträge, vielleicht andere Basen, sicher Herzklopfen bei denen, die seit Jahren für die jetzige Gesellschaft unterwegs sind.
\nWichtig: Der Deal ist unterschriftsreif, aber noch nicht in trockenen Tüchern. Die spanische Wettbewerbsbehörde CNMC muss zustimmen, bevor die Übernahme rechtlich wirksam wird. Solange die Behörde prüft, bleibt vieles in der Schwebe — von Fahrplananpassungen bis hin zu möglichen Auflagen.
\nWas bedeutet das für die Inseln?
\nAls jemand, der öfter die Fähre nimmt (ja, ich stehe manchmal mit Kaffeebecher am Kai und zähle die Passagiere), sehe ich zwei Seiten: Einerseits bessere Verbindungen, mehr Kapazität in der Hochsaison. Andererseits die üblichen Sorgen: Werden Routen gestrichen? Steigen Preise? Wie passen sich lokale Häfen an, wenn plötzlich andere Gesellschaften die Koordination übernehmen?
\nBesonders kleinere Häfen auf den östlichen Inseln könnten nervös werden. Dort hängen Arbeitsplätze und Zulieferer eng an den Verkehrsströmen. Sollte Baleària Umbauten oder Rationalisierungen planen, spüren das nicht nur Kapitäne und Matrosen, sondern auch Tankstellen, kleine Werkstätten und Hafenlokale — das spürt man im Ort, an der Theke, beim Bäcker.
\nAusblick
\nDie nächsten Wochen dürften spannend bleiben. Die CNMC wird prüfen, ob durch den Zusammenschluss der Wettbewerb leidet. Falls Auflagen kommen, könnten sich Zeitpläne verschieben oder Kompromisse nötig sein. Reisende sollten in jedem Fall die Ankündigungen der Reedereien im Auge behalten — und ja, Tickets am besten erst umbuchen, wenn alles bestätigt ist.
\nMein Eindruck: Ein großer Schritt für die Meeresverbindungen, mit Chancen und Risiken. Wer regelmäßig Fähren nutzt, sollte vorbereitet sein — und ein bisschen Geduld mitbringen.