Mehr Platz am Wasser – und mehr Sicherheit
\nAm östlichen Ufer von Palma, wo die Promenade morgens noch nach frischem Brot und schwarzem Kaffee riecht, soll sich ab nächster Badesaison etwas ändern: Die Stadtverwaltung hat einen Antrag auf eine speziell ausgestattete Badezone in der Cala Estància eingereicht. Kein großes Showprojekt. Eher eine praktische Lösung: abgetrennte Wasserfläche, fixe Stege, Handläufe und 24 Sitzplätze mit Sonnenschutz direkt am Wasser.
\n\nWarum gerade hier?
\nDie Wahl fiel bewusst auf die Cala Estància. Die kleine Bucht ist windgeschützt, das Wasser bleibt ruhig – ideal, wenn Gleichgewicht oder Beweglichkeit eingeschränkt sind. Anwohner sagen, dass man hier ohnehin öfter ältere Spaziergänger mit Rollatoren, Eltern mit Kinderwagen und Leute mit Wasserrollstühlen sieht. Eine Nachbarin, die ich um 9 Uhr auf der Promenade traf, meinte halb lachend: „Endlich mal ein Platz, wo meine Mutter ohne Angst ins Meer kommt.“
\n\nDie geplanten Elemente klingen simpel, sind aber durchdacht: schwimmende oder fest verankerte Stege mit rutschfester Oberfläche, zusätzliche Handläufe, flache Zugänge und 24 überdachte Sitzplätze direkt am Strandrand. Geplant sind außerdem Anschlüsse für mögliche mobile Badesessel und Platz für Rettungskräfte. Der Antrag liegt bei der Küstenbehörde, die nun grünes Licht geben muss.
\n\nWer steht dahinter?
\nDie Initiative kommt aus dem Rathaus, getragen wird sie von lokalen Behindertenvereinigungen. Die Unterstützerinnen und Unterstützer sehen die Zone als Pilotprojekt – wenn das Konzept funktioniert, könnten ähnliche Bereiche an anderen städtischen Stränden folgen. Gleichzeitig gibt es Fragen zur Finanzierung und Pflege: Wer reinigt die Stege nach Sturmtagen? Wer übernimmt die laufenden Kosten für Sonnenschutz und Sitzbänke?
\n\nMein Eindruck vom Ort: Auf einem kurzen Spaziergang entdeckte ich Fischer, die Netzreparaturen machten, Jugendliche mit Surfboards und ältere Paare, die Karten spielten. Die Stimmung war ruhig. Genau das macht die Cala Estància geeignet: keine lauten Strandbars, kein tobendes Treiben – ein Ort, an dem barrierefreies Baden Sinn ergibt.
\n\nWenn alles wie geplant läuft, könnten die ersten Besucherinnen und Besucher die neue Zone schon im kommenden Sommer testen. Und falls die Verwaltung hier nachlegt: vielleicht sehen wir künftig an einigen Stränden Palmas kleine, aber feine Plätze, wo Mobilität keine Hürde mehr sein muss.
\n\nWas jetzt noch fehlt: formelle Zustimmung der Küstenbehörde, ein klarer Wartungsplan und die Entscheidung über zusätzliche Hilfsmittel vor Ort. Aber die Stimmung in der Nachbarschaft ist positiv – und das zählt in einer Stadt, die viel vom Meer lebt.