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Carsharing auf Mallorca: elektrisch, genossenschaftlich und für unter 5 Euro pro Stunde

Carsharing auf Mallorca: elektrisch, genossenschaftlich und für unter 5 Euro pro Stunde

01.09.2025
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Ein Genossenschaftsmodell bringt E-Autos in die Innenstadt von Palma: kurze Wege, einfache App-Steuerung und Tarife ab 4,95 €/Stunde. So funktioniert das Angebot vor Ort.

Einfach, elektrisch und von Nachbarn für Nachbarn

Seit einigen Monaten sieht man in Palma häufiger kleine weiße E-Autos, die nicht zu einer großen Firma gehören, sondern einer lokalen Genossenschaft: die Wagen stehen an zentralen Parkplätzen, lassen sich per App aufschließen und kosten kaum mehr als ein Kaffee pro Stunde.

Wie das System läuft

Wer Mitglied werden will, zahlt einmalig 100 Euro und kann dann über das Online-Portal oder die Smartphone-App Reservierungen tätigen. Die Nutzer tragen ein kurzes Formular aus, können zwei Fahrende in ihr Profil aufnehmen und buchen die Fahrzeuge minutengenau. Öffnen, losfahren und wieder abstellen – alles digital, kein Schlüsselchaos.

Tarife: 4,95 € pro Stunde, 45 € pro Tag (bei Nutzung ab neun Stunden am Stück bis 24 Stunden) und rund 0,04 € pro gefahrenem Kilometer. In der Flotte sind aktuell fünf Renault ZOE im Einsatz, ausreichend für spontane Erledigungen, kurze Ausflüge ans Meer oder den Einkauf im Viertel.

Warum viele hier mitmachen

Das Projekt nennt sich bewusst kooperativ: Mitglieder sind zugleich Teilhaber und stimmen mit, wenn es um neue Stellplätze oder die Ausrichtung geht. Viele schätzen die Idee, dass Carsharing nicht nur ein Geschäftsmodell sein muss, sondern auch eine gemeinschaftliche Lösung gegen Parkplatznot und zu viele Privatwagen.

Die Betreiber sagen, ein einzelnes geteiltes Auto könne bis zu einem Dutzend Privatautos ersetzen – in anderen Worten: weniger Blech in den engen Straßen, mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer. Nutzer berichten, dass sie das Angebot vor allem greifen, wenn Bus oder Rad keine Option sind; zwei bis drei Mal im Monat, sagen einige Stammfahrer.

Wo die Autos stehen und wie es weitergehen soll

Standorte finden sich im Zentrum von Palma – an gut erreichbaren Stellflächen in Fussnähe zu Supermärkten, Bahnhöfen und Wohngebieten. Die Kooperative plant eine Ausweitung auf weitere Orte der Insel und sucht dafür Hausbesitzer oder Kommunen mit geeigneten Parkplätzen und Ladeinfrastruktur.

Als Anreiz erhalten Neumitglieder ein paar Gratisstunden zur Probe. Wer einen Stellplatz mit Lademöglichkeit anbietet, wird gebeten, sich zu melden. Ganz ohne Bürokratie geht es natürlich nicht, aber für viele ist das ein Angebot, das Alltag und Nachhaltigkeit in einer handlichen Portion verbindet.

Ein Tipp aus der Nachbarschaft: Wenn Sie am Wochenende spontan einen Wagen brauchen, früh reservieren – gerade freitags sind die Slots begehrt.