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Erneuter Pferde-Kollaps in Palma: Streit um Kutschen geht in die nächste Runde

Erneuter Pferde-Kollaps in Palma: Streit um Kutschen geht in die nächste Runde

10.09.2025
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Wieder liegt ein Kutschpferd nach einem Zusammenbruch reglos auf Palmas Pflaster. Tierschützer sprechen von Alarmzeichen, die Stadt von rutschigen Belägen.

Was am Vormittag passierte

Am Montagvormittag, gegen 11:30 Uhr, kam es im Altstadt-Einmündungsbereich der Calle Carnisseria zu einem Vorfall, der hier schnell für Gesprächsstoff sorgte: Ein Pferd, das eine Kutsche zog, fiel auf das Kopfsteinpflaster und blieb mehrere Minuten reglos liegen. Spaziergänger blieben stehen, Touristen zückten ihre Handys — es wirkte, als wüsste niemand so recht, was jetzt zu tun ist.

Augenzeugen und Reaktionen

Mehrere Personen berichten, die Passagiere hätten zunächst in der Kutsche gewartet, bis Helfer zur Stelle waren. Ein Zeuge, der täglich durch die Altstadt läuft, sagte mir später: „Das Tier atmete flach, es sah erschöpft aus. Nach fünf, sechs Minuten konnte es langsam wieder aufstehen.“ Das Pferd wurde offenbar von Anwohnern und dem Kutscher betreut, bevor die Lokalpolizei eintraf.

Stellungnahmen aus Politik und Tierschutz

Die Tierschutzgruppe Progreso en Verde kritisierte den Vorfall scharf. Parteichef Guillermo Amengual spricht von einer Serie erschöpfender Einsätze für die Tiere in dieser Saison und fordert, die Nutzung von Pferdekutschen an heißen Tagen strikt zu prüfen. Man spürt: Das Thema liegt vielen Anwohnern und Urlaubern quer — die Meinungen gehen auseinander, aber die Sorge um die Tiere ist groß.

Das Rathaus bestätigte den Zwischenfall, betonte aber, dass die Kutsche in eine Fußgängerzone gefahren sei, die offiziell nicht freigegeben ist. Man merkt an, dass dort das Pflaster mit Hufeisen besonders rutschig werden kann. Strafrechtliche Ermittlungen wurden eingeleitet, und die Behörden verweisen darauf, dass eingesetzte Pferde regelmäßig tierärztlich kontrolliert werden.

Kein Einzelfall: Ähnliche Situation wenige Tage zuvor

Bereits am vergangenen Samstag war ein ähnlicher Zusammenbruch nahe der Kirche San Nicolás gemeldet worden. Damals halfen Passanten, das Tier aus dem Geschirr zu befreien, kühlten es mit Wasser, und nach einigen Minuten konnte es wieder aufstehen. Ursache vermuten Tierärzte in Kreislaufproblemen oder Überhitzung — typisch für die Übergangszeit, wenn noch Sommertage auftauchen.

Was bleibt am Ende?

Die Debatte ist weder neu noch einfach: Kutschen gehören für viele zum Bild von Palma, sie sind eine Tradition und eine Einnahmequelle. Andererseits stehen Tierschutz-Bedenken und die Frage nach Routen, Arbeitszeiten und Belägen im Raum. Ich sehe oft frühmorgens Fahrer, die ihre Tiere liebevoll versorgen — und dennoch bleiben Vorfälle wie diese ein Warnsignal. Vielleicht wäre es an der Zeit für klarere Regeln, schattigere Routen oder ganz einfach weniger Einsätze an heißen Tagen. Bis dahin wird das Thema weiter diskutiert werden, bei Käffchen auf den Plätzen und in den Amtsstuben gleichermaßen.

Tags: Pferde, Palma, Tierschutz, Kutschen