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Verschmutzt und blockiert: Espigol-Apartments in Can Picafort sorgen für Ärger

Verschmutzt und blockiert: Espigol-Apartments in Can Picafort sorgen für Ärger

25.08.2025
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Direkt hinter Hotels und nur ein paar Minuten vom Strand entfernt verfallen in Can Picafort mehrere Apartmentblöcke – besetzt, blockiert durch einen laufenden Rechtsstreit und ohne Aussicht auf schnelle Lösung.

Zwischen Strandpromenade und Leerstand

Man läuft die Calle Joan Gomila es Maonès entlang, es ist kurz nach halb zwölf, die Luft steht warm – und plötzlich steht man vor einem Gebäude, das so gar nicht zur gepflegten Strandmeile passen will. Die Espigol-Anlage wirkt verlassen, Eingänge zugestellt, Fenster mit Pappen und Glasscherben. Es riecht nach nasser Salbe und alten Decken. Einige Bewohnerinnen und Bewohner treten uns offen entgegen: sie sagen, sie leben dort seit Monaten, manche Jahren – ohne feste Papiere, ohne klare Perspektive.

Ein Komplex, viele Probleme

Ursprünglich waren die Häuser als Ferienapartments geplant. Heute umfasst der Komplex 28 Einheiten, die laut Prozessunterlagen nie für dauerhaften Wohngebrauch zugelassen wurden. Käufer wurden offenbar als Eigentümer geführt, obwohl die Baugenehmigungen fehlten. In einem bekannten Fall zahlte jemand über 170.000 Euro für eine Wohnung, die formal gar nicht als Wohnraum genehmigt war. Seitdem hängt vieles in der Schwebe: Banken, Bauunternehmen und Eigentümer streiten, Gerichte entscheiden – und vor Ort bleibt alles stehen.

Auf Verkaufsportalen tauchen trotzdem Inserate auf: 58 oder 60 Quadratmeter sollen hier für rund 67.000 Euro angeboten werden. Die Anzeigen warnen sogar, dass die Blöcke teils besetzt sind, dass kein regulärer Stromanschluss verfügbar sei und dass Käufer ein „Risiko-Investment“ eingehen.

Alltag in einem vernachlässigten Block

Block Nummer 9, so sagen Anwohner, ist am schlimmsten dran. Auf der Dachterrasse liegen kaputte Möbel, Plastikflaschen und Abfälle. Am Eingang schläft manchmal ein Mann aus Westafrika; sein Hund hockt in einer Ecke zwischen zerbrochenen Scheiben. Kinder aus dem Viertel weichen diesen Ecken aus, Eltern ärgern sich, dass die Straße an Image verliert.

Nachbarn aus Son Bauló fordern, dass die Verantwortlichen endlich handeln: Instandsetzung, klare Zuständigkeiten, oder im besten Fall eine menschenwürdige Lösung für die dort lebenden Familien. Der Rat von Santa Margalida steht laut Anwohnern unter Druck, doch durch die juristische Blockade sind die Handlungsmöglichkeiten begrenzt.

Was bleibt?

Das Problem ist nicht nur ästhetisch: Es geht um Sicherheit, um Gesundheit, um Rechtssicherheit. Solange Gerichtsverfahren und Eigentumsfragen ungeklärt bleiben, verändern sich weder Treppenhaus noch Dachterrasse. Die Menschen vor Ort wünschen sich pragmatische Schritte – Reinigungsaktionen, Versorgung für die Bewohner und eine verbindliche Perspektive für die Immobilien. Bis dahin bleibt die Espigol-Anlage ein stummes Mahnmal dafür, wie Bürokratie, spekulative Verkäufe und soziale Notlagen aneinandergeraten können.

Kurzer Blick: Can Picafort, Calle Joan Gomila es Maonès, 28 Apartments, teils besetzt, Inseratpreise um 67.000 €, Blockade durch Gerichtsverfahren, Forderungen der Nachbarschaft an Santa Margalida.