Knapp 1.500 Objekte entdeckt — was Vermieter jetzt wissen müssen
\nEs fühlt sich ein bisschen an wie diese E-Mails, die man gerne ignoriert: unangenehm, aber meistens lösbar. Die Behörden der Balearen haben bei einem Datenabgleich fast 1.500 Ferienunterkünfte gefunden, die zwar eine offizielle Lizenz besitzen, aber nicht in der Liste für die Touristensteuer (Ecotasa) auftauchen.
\nWarum das jetzt auffällt
\nDie Daten kamen zusammen, als die Regionalregierung die Informationen mit den Inselräten abglich. Ergebnis: viele Datensätze passten nicht zusammen — Adressen, Eigentümer, manchmal nur ein fehlendes Kennzeichen. Ich stand letzten Dienstag um 9:15 Uhr zufällig vor dem Rathaus in Palma und unterhielt mich mit einer Maklerin auf dem Markt; sie sagte: „Viele denken, die Steuer läuft automatisch. Tut sie nicht.“
\nWer hat schon reagiert? Rund 570 Betreiber haben sich laut Verwaltung bisher freiwillig angemeldet und die fehlenden Einträge nachgetragen. Für die übrigen Objekte kündigen die Behörden an, die Anmeldung automatisch vorzunehmen — mit der Folge, dass fällige Steuern nachgefordert werden.
\nWelche Konsequenzen drohen?
\nDas ist kein Papierschlamassel ohne Folgen: Neben der Nachforderung kann es zu Säumniszuschlägen kommen, in Einzelfällen auch zu Bußgeldern, wenn Informationen bewusst verschwiegen wurden. Für viele private Vermieter bedeutet das: Zahlen, was in den letzten Jahren gefehlt hat — und zwar rückwirkend.
\nEin Tip für Eigentümer: Kontrollieren Sie jetzt Ihre Unterlagen, die Lizenznummer und die gemeldete Adresse. Ein kurzer Anruf beim Inselrat oder ein Besuch im Verwaltungszentrum (bei mir um die Ecke in der Carrer Sant Miquel) kann oft schneller Klarheit bringen als lange E-Mails.
\nWie die Insel das sieht
\nDie Behörden betonen, es gehe nicht primär um Strafen, sondern um Gleichbehandlung aller Anbieter und um Einnahmen für Infrastruktur und Umweltschutz — so ihre offizielle Linie. Ob die betroffenen Vermieter das genauso sehen, ist eine andere Sache. Auf dem Wochenmarkt hörte ich Stimmen wie: „Ich vermiete nur zwei Zimmer, das ist doch kein Geschäft.“
\nMein Rat: Wer eine Ferienunterkunft betreibt, sollte die Registrierung ernst nehmen. Selbst kleinere Missverständnisse lassen sich oft ohne großes Prozedere klären — solange man rechtzeitig reagiert.
\nDie nächsten Wochen werden zeigen, wie viele Besitzer die automatische Anmeldung noch verhindern können und wie viele mit Nachforderungen rechnen müssen. Für Mallorca und die anderen Inseln geht es dabei auch um Transparenz im Tourismusgeschäft — und um Geld, das am Ende der Insel zugutekommen soll.