Illegale Filler‑Behandlung mit schweren Folgen
\nAm frühen Dienstagmorgen herrschte dichter Verkehr auf der Avinguda Jaime III – und mittendrin eine Geschichte, die man hier so oft hört und doch nie als Nachbarschaftsgerücht abtun darf: Eine Frau wurde in Palma festgenommen, nachdem eine kosmetische Behandlung offenbar böse schiefgegangen war.
\nWas genau passiert sein soll
\nLaut Polizeiangaben hatte die Beschuldigte Räume in einem kleinen Studio angemietet und ihre Dienste über Instagram und Messenger angeboten. Eine Patientin ließ sich dabei Hyaluronsäure in den Kinnbereich spritzen. Kurz danach klagte die Frau über starke Schmerzen; die Haut verfärbte sich und es entwickelten sich erste Anzeichen einer Nekrose.
\nDie Verletzte wurde in die Notaufnahme gebracht, Berichten zufolge ins Krankenhaus Son Espases. Dort mussten Ärztinnen und Ärzte notfallmäßig eingreifen. Ob bleibende Schäden zurückbleiben, wird derzeit noch untersucht.
\nWarum die Ermittler einschritten
\nDie Festgenommene, nach Angaben der Ermittler gebürtig aus Rumänien, verfügte offenbar nicht über eine ärztliche Zulassung. Gegen sie wird nun wegen Körperverletzung und unbefugter Berufsausübung ermittelt. Die Beamten stellten Unterlagen sicher und befragen aktuell Zeugen und weitere mögliche Betroffene.
\nEin Problem, das wir öfter sehen
\nWer sich hier auf der Insel nach günstigen Angeboten umschaut, kennt die Verlockung: schnelle Korrekturen, günstige Preise, Termine am Wochenende. Aber: Kosmetische Injektionen sind medizinische Eingriffe. Falsch ausgeführt können sie lebensgefährlich werden – nicht nur wegen Infektionen, sondern auch wegen Durchblutungsstörungen oder allergischen Reaktionen.
\nEin kleiner, persönlicher Rat: Wenn jemand Behandlungen ausschließlich per Privatnachricht anbietet und keine Praxisausstattung oder Nachweise vorzeigen will, lieber einen Schritt zurück. Fragen stellen, Referenzen verlangen, im Zweifelsfall zur Hausarztpraxis oder einem zertifizierten Institut gehen.
\nWas nun bleibt
\nDie Polizei setzt die Untersuchungen fort. Für die Betroffene läuft eine medizinische Nachsorge; für die Stadt ist es ein weiteres Beispiel, warum Kontrollen wichtig sind. In Palma wird man in den kommenden Tagen sicher wieder von ähnlichen Fällen hören – und vielleicht merken dann mehr Menschen: Schönheitsangebote klingen manchmal harmloser, als sie sind.
\nIch war gestern Nachmittag kurz am Markt in Santa Catalina und habe mitbekommen, wie verunsichert Nachbarinnen darüber sind. Solche Vorfälle gehen uns alle an.