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Festnahmen auf Hilfsflotte: Drei Mallorquinerinnen in israelischer Haft – Proteste in Palma

Festnahmen auf Hilfsflotte: Drei Mallorquinerinnen in israelischer Haft – Proteste in Palma

03.10.2025
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Drei Frauen von Mallorca wurden nach dem Abfangen einer Hilfsflottille Richtung Gaza festgenommen. Auf der Insel formiert sich Protest: Kundgebungen in Palma sind angesetzt, die Diskussion um Seerecht und politische Verantwortung ist neu entfacht.

Festnahmen vor der Küste: Mallorquinerinnen in Haft, Palma auf den Beinen

Es ist einer dieser Abende, an denen die Luft im Hafen nach Diesel und aufgewühlten Stimmen riecht. Gegen 19 Uhr versammelten sich Hunderte Menschen auf der Plaza de Cort, viele mit Kerzen, manche mit selbstgemalten Schildern. Der Anlass: die Festnahme von drei Frauen von Mallorca, die Teil einer Hilfsflottille nach Gaza gewesen sein sollen.

Was passiert ist – kurz und knapp

Schiffe der israelischen Marine stoppten die Flottille in internationalen Gewässern, rund 120 Seemeilen vor der Küste, so die Berichte. Unter den Festgenommenen sind die Mallorquinerinnen Lucía Muñoz, Alejandra Martínez und Reyes Rigo. Sie wurden an Land gebracht und befinden sich nach Angaben von Aktivistinnen in Haft. Die Behörden prüfen dem Vernehmen nach Abschiebungen und Einreiseverbote.

Rechtlich ist das kein einfacher Fall: Das internationale Seerecht kennt die zwölf-Seemeilen-Grenze, außerhalb davon gelten andere Regeln. Israel beruft sich auf eine seit Jahren geltende Blockade – Kritiker sehen darin einen Eingriff in internationale Normen. Juristische Expertinnen nennen den Vorgang problematisch; die Debatte dreht sich nun um Recht, Macht und humanitäre Verantwortung.

Die Reaktionen auf Mallorca

Auf der Insel reagiert man gereizt, teils fassungslos. Die Balearen-Regierung sprach von Sorge und forderte Unterstützung für die Angehörigen. Vizepräsidenten-Vertreter äußerten die Hoffnung, die Frauen rasch zurückzuholen, ohne aber konkrete Schritte nennen zu können. Mehrere Gewerkschaften und Verbände riefen zu weiteren Kundgebungen auf: Für Sonntag ist eine größere Versammlung auf der Plaza de las Columnas angekündigt.

Ich habe mit Leuten gesprochen, die gestern dabei waren: Eine Lehrerin sagte, sie sei gekommen, weil sie nicht tatenlos zusehen wolle. Ein Fischer aus Portixol meinte, er verstehe die Lage nicht mehr – Politik, die bis vor die eigene Haustür reicht.

Was die Festnahmen für die Beteiligten bedeuten

Berichte über eine Verlegung in Lager in der Negev-Wüste sorgen für Unruhe. Aktivistinnen sollen vor dem Boarding ihre Handys ins Meer geworfen haben, aus Angst vor Überwachung. Für die Festgenommenen drohen rechtliche Konsequenzen, die über Monate wirken können: Bußgelder, Einreiseverbote, womöglich Vorstrafen.

Ein lokales Echo mit internationalen Fäden

Die Situation zeigt, wie eng lokale Solidarität und globale Konfliktlinien inzwischen verwoben sind. Ob man die Aktion unterstützt oder kritisiert – sie hat Menschen auf Mallorca bewegt. An diesem Wochenende wird die Insel zum Schauplatz von Gesprächen, Demonstrationen und mancher Empörung, die vorher hier kaum jemand erwartet hatte.

Wer plant hinzugehen: Achtet auf kurzfristige Aufrufe in sozialen Netzwerken und auf die Hinweise der Veranstaltenden – die Lage kann sich schnell ändern.