Mallorca Magic Logo
Vom Model zur Starfotografin: Gabo, ihre Finca und ein überraschendes Costner-Erlebnis

Vom Model zur Starfotografin: Gabo, ihre Finca und ein überraschendes Costner-Erlebnis

06.09.2025
👁 2376

Sie kam als Model, blieb als Fotografin: Gabriele „Gabo“ Oestreich erzählt von Fincas, Pferden, dem besonderen Insellicht und einem unbeabsichtigt pikanten Moment mit Kevin Costner.

Wie aus einer Laufsteg-Anfängern eine Porträt-Künstlerin wurde

Ich traf Gabo an einem windigen Morgen auf der Landstraße MA-19, irgendwo zwischen Mandelbäumen und einem Café, das um 9 Uhr morgens noch keine Eile kennt. Sie lacht viel, redet direkt und hat diesen ruhigen, leicht verschmitzten Ton, den man bei Menschen findet, die schon einiges gesehen haben. Früher stand sie selbst vor der Kamera. Heute sucht sie das Gesicht hinter dem Blick.

Die Insel als Arbeitsraum und Rückzugsort

„Mallorca war nie nur Urlaub für mich“, sagt sie. Anfangs kam sie als Model, dann immer öfter mit Kamera. Seit 1999 wohnt sie dauerhaft auf einer Finca im Südosten, die sie liebevoll Rancho Felice nennt. Dort leben ihre beiden Hunde und sie hielt lange ein Pferd, mit dem sie täglich ausritt. Kleine Details: am Mittag manchmal Siesta, im Winter brennt ein Holzofen, und der Weg zur Kirche dauert fünf Minuten zu Fuß.

Licht, Technik und der Mix aus Analog und Digital

Gabo schwärmt für das mediterrane Licht: „Es ist sauber, aber nicht seelenlos.“ Trotzdem schätzt sie Studioarbeit und digitale Workflows, vor allem wenn Termine eng sind. Analog bleibt ihr Herz – Korn, Haptik, die kleine Unwägbarkeit eines Films. KI sieht sie skeptisch: Automatisches Generieren ohne Respekt für Urheberrechte geht ihr gegen den Strich. „Optimieren ja, ersetzen nein“, bringt sie es auf den Punkt.

Anekdote am Set: Kevin Costner und der Strohballen

Manchmal läuft nicht alles wie geplant. Bei einem kurzen Shooting stand ein Strohballen als Kulisse bereit. Dessen Manager fand die Idee… suboptimal. Costner selbst reagierte mit trockenem Humor: Statt Drama gab es einen Satz, der Gabo rot werden ließ und das Team mit einem Lachen beendete. Solche Momente – improvisiert, menschlich, echt – mag sie besonders.

Ethik, Ablehnung und das eigene Gewissen

Gabo hat auch Jobs abgelehnt: Pelz, fragwürdige PR oder Projekte, die nicht zu ihren Werten passten. Geld sei verführerisch, sagt sie, aber am Ende müsse man sich noch im Spiegel ansehen können. Das klingt nach einer einfachen Regel – und nach einer, die sie strikt verfolgt.

Unterrichten, Ausstellungen und Leben auf der Insel

Sie gibt ihr Wissen weiter, war Gastdozentin und freut sich über das neue Interesse an Analogkameras. Wer aktuell Werke sehen will: In einer Galerie im Festland-Bereich hängen zahlreiche Porträts, bis Mitte Oktober, unter anderem Ikonen und private Gesichter. In Palma trifft man sie gern auf dem Wochenmarkt oder bei einem Espresso vor einem kleinen Fotolabor.

Kurz gesagt: Gabo verbindet Empathie mit Handwerk. Ihre Bilder sollen treffen, nicht nur gefallen. Und Mallorca? Für sie ist die Insel Lebensrhythmus, Arbeitsraum und Zuhause – mit Steinmauern, gutem Licht und Platz für ein Pferd, Hunde und manchmal eben auch überraschende Geschichten am Set.