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Ehemalige Geister-Ferienhäuser bei Cala Romàntica: Preise, Reservierungen und lokale Bedenken

Ehemalige Geister-Ferienhäuser bei Cala Romàntica: Preise, Reservierungen und lokale Bedenken

14.09.2025
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Ein lange brachliegendes Resort nahe der Cala Romàntica wird verkauft: 159 Häuser, viele schon reserviert – doch Anwohner und Umweltschützer sind skeptisch.

Aus dem Dornröschenschlaf ins Verkaufsprospekt

Wer in diesen Tagen an der Küste östlich von Manacor unterwegs ist, sieht plötzlich wieder Baustellentore und frisch geschotterte Zufahrten. Ein Wohnprojekt, das seit der Immobilienkrise von 2008 halbfertig in der Landschaft stand, soll nun an Käufer gehen. Die Anlage mit dem neuen Namen Sunrise Bay Residences umfasst 159 Ferienhäuser auf rund 62.000 Quadratmetern und liegt nur etwa fünf Autominuten von der Cala Romàntica entfernt.

Preisspanne und Nachfrage

Die angebotenen Häuser werden mit Preisen zwischen ca. 380.000 und 781.000 Euro angegeben. Laut lokalen Informationen sind bereits rund 66 Objekte reserviert — vornehmlich Käufer aus dem Ausland, die das Objekt als Ferien- oder Renditeimmobilie sehen. Die Entwickler, genannt Ibero Capital gemeinsam mit einer britischen Gesellschaft, planen offenbar, die Schlüssel für erste Häuser Anfang 2026 zu übergeben.

Wie kam es dazu?

Vor gut einem Jahrzehnt lag das Projekt praktisch still: Damals waren viele Gebäude bereits weit vorangeschritten, dann stoppte die Krise. Inzwischen haben sich Marktbedingungen und Mietpreise geändert, sodass aus dem einstigen „Problemfall“ wieder ein lukrativer Verkauf wird. Ein früherer Schätzwert für die fertige Anlage bewegte sich bei etwa 70 Millionen Euro.

Naturschutz und Stadtplanung

Der Standort steht auf einem sensiblen Gelände in der Nähe eines kleinen Bachs. Deshalb verlief die Wiederaufnahme der Bauarbeiten nicht ohne Formalitäten: Wasserbehörden und die Stadtverwaltung von Manacor mussten prüfen, wie Eingriffe in Flora und Wasserhaushalt zu bewerten sind. Manche lokale Politikerinnen erinnern daran, dass die Planungsentscheidungen aus den 1970er Jahren das heutige Angebotsvolumen mitbestimmen – und dass ein Widerruf der Flächennutzung teuer würde.

Was Nachbarn sagen

In Gesprächen vor Ort hört man Gemischtes: Einige Anwohner ärgern sich über mehr Verkehr und möglichen Ressourcenverbrauch, andere sehen Arbeitsplätze und erneute Belebung der Gegend. Ich habe einen Café-Besitzer am Marktplatz getroffen, der über Bauarbeiter spricht, die inzwischen wieder hierüber die Bar nutzen — das Frühstücksgeschäft habe sichtlich angezogen.

Fazit

Die Wiederbelebung eines einst gescheiterten Projekts ist auf Mallorca nichts Neues, aber immer wieder heikel: Finanzinteressen treffen auf Umweltschutz und die Erinnerungen an eine Baustelle, die Jahrzehnte stillstand. Wer die Schlüssel 2026 erwartet, sollte neben Lage und Preis auch das Thema Wasser, Verkehr und langfristige Planung im Blick behalten.