In den frühen Morgenstunden fuhr ein Pkw mehrere Hundert Meter auf der falschen Spur Richtung Flughafen Palma. Ein Taxifahrer filmte die Szene – nur knapp wurde eine Kollision verhindert.
Gefährliche Geisterfahrt auf der Strecke zum Flughafen
Es war noch dämmrig, der Bordlichtton in den Autos noch gedämpft: Gegen etwa 4 Uhr früh fuhr ein Auto auf der Autobahn zum Flughafen Palma mehrere Hundert Meter in entgegen gesetzter Richtung. Ein Taxifahrer, der auf dem Weg zu einer Frühschicht war, zückte sein Handy und filmte das Szenario, als sich die Gefahr zuspitzte. Die Aufnahmen zeigen, wie das Fahrzeug mit deutlich zu hoher Geschwindigkeit auf der falschen Spur unterwegs ist und andere Verkehrsteilnehmer zu abrupten Ausweichmanövern zwingt.
„Das Taxi, das gefilmt hat, und das Auto vor uns — wir sind mit klopfendem Herzen aneinander vorbeigekommen“, sagte ein Augenzeuge, der kurz nach der Fahrt anhielt, um zu helfen. Ein anderer Autofahrer berichtete, dass die Kurve kurz vor der Ausfahrt Coll d’en Rabassa das Sichtfeld etwas einschränkt: „Wäre die Kurve anders gewesen, hätten wir den Fahrer spät gesehen. So hatten wir wenigstens einen Moment, reagieren zu können.“
Polizei ermittelt, Fahrer noch nicht gefasst
Die Guardia Civil hat die Ermittlungen aufgenommen. Nach ersten Informationen steht ein Verfahren wegen Gefährdung des Straßenverkehrs im Raum. Die Spurensicherung sichtete das Videomaterial, das mehrere Verkehrsteilnehmer bereitgestellt hatten. Bislang konnte der Wagenlenker nicht eindeutig identifiziert werden. Zeugen werden gebeten, sich zu melden — besonders wenn sie die Strecke in den frühen Morgenstunden befuhren und ungewöhnliche Fahrmanöver beobachtet haben.
Solche Beinahe-Zusammenstöße zeigen, wie wenig Zeit zum Reagieren bleibt. Auf dieser Strecke, die viele Pendler und Schichtkräfte nutzen, ist der Vertrautheitsgrad hoch; das macht Vorfälle wie diesen umso überraschender und gefährlich.
Ein Stück größere Sorge: Tote und Verletzte auf den Balearen
Der Vorfall reiht sich in eine ernste Entwicklung ein: Auf den Balearen ist die Zahl der Verkehrstoten in diesem Jahr merklich gestiegen. Bislang wurden rund 34 Tote gezählt, ein Plus gegenüber dem Vorjahr. Motorradfahrer bilden dabei einen großen Anteil der Opfer — knapp vier von zehn Verunglückten stammen von Zweirädern. Im Hinterkopf sollte man behalten: Ein Moment der Unachtsamkeit reicht, um Leben zu gefährden.
Für viele von uns hier ist die Straße Alltag, nicht Ausnahme. Ich wohne selbst nicht weit von der Ausfahrt Coll d’en Rabassa und kenne die Schichtwechsel am Flughafen: frühmorgens ein steter Strom an Taxis, Mietwagen und Pendlern. Dass etwas so Nahes so schnell eskalieren kann, hat etliche Fahrer heute noch sichtlich mitgenommen.
Was jetzt wichtig ist: Wer etwas gesehen hat, sollte die Polizei informieren. Wenn möglich, speichert Dashcam- oder Handymaterial und teilt die Zeitpunkte — das hilft, die Identität des Fahrers schneller zu klären und mögliche Straftaten zu verhindern.
Und noch etwas: Beim nächsten Frühstart oder nächtlichen Heimweg fahren wir lieber ein paar Sekunden langsamer. Manchmal genügt das, um aus einer brenzligen Situation heil herauszukommen.
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