Gefährliches Rennen mitten am Morgen in Sa Pobla
Am Donnerstag gegen 09:15 Uhr stiegen in La Vileta die Herzfrequenzen von Beschäftigten einer kleinen Werkstatt – nicht wegen eines kaputten Motors, sondern weil auf der angrenzenden Geraden zwei Autos um die Wette beschleunigten. Mehrere Angestellte zückten sofort ihre Handys und filmten, wie sich zwei Fahrzeuge mit deutschen Kennzeichen über knapp 400 Meter ein Duell lieferten.
Es handelte sich laut Augenzeugen um elektrische Fahrzeuge, die ohne Absperrungen und ohne Sicherheitsvorkehrungen starteten. Das Gelände ist kein abgesperrter Kurs: LKWs und Lieferfahrzeuge fuhren weiter, Arbeiter standen an Toren und Blicken blieben an den heulenden Motoren hängen. Eine Frau aus einer benachbarten Halle sagte später: „So etwas habe ich mitten unter der Woche noch nie gesehen.“
Was Zeugen berichten
Die Personen vor Ort traten an die Autos heran, um die Fahrer zur Rede zu stellen. Laut Beobachtungen gaben diese an, angeblich nur Englisch zu verstehen, und behaupteten, es handele sich um Dreharbeiten für ein Video. Als einige Zeugen mit einem Anruf bei der Polizei drohten, verließen die Fahrer und ihre Begleiter zügig die Szenerie. Ein Versuch, die örtliche Dienststelle direkt zu erreichen, soll erfolglos geblieben sein – jedenfalls konnte zum Zeitpunkt der Beobachtungen niemand erreicht werden.
Mehrere Beschäftigte zeigten sich besorgt: Die Gerade ist nicht für Rennen gedacht, und es war, so formulierte es ein LKW-Fahrer, „nur ein Glück, dass um diese Zeit nicht mehr Leute auf der Straße waren“.
Warum das kein Einzelfall ist
Auf Mallorca gibt es wiederholt Fälle von illegalen Rennen, nicht nur nachts, sondern auch am Tag. In den Bergen der Serra de Tramuntana wurden inzwischen Kameras installiert, um Fahrer zu identifizieren. Das hilft – aber nur soweit, wie die Verstöße an überwachten Abschnitten stattfinden. Wer clever ausweicht, sucht sich eben andere Strecken, sagen Anwohner.
Die Folgen sind mehr als nur lauter Lärm: Anwohner beklagen zunehmende Unsicherheit auf Landstraßen, Frachtschäden und Schäden an Privatgrundstücken. Behörden haben bereits Bußgelder und Anzeigen angekündigt, doch die Spurensuche gestaltet sich oft schwierig, besonders wenn Fahrzeuge mit ausländischer Zulassung beteiligt sind und Zeugen nur vage Angaben machen.
Was jetzt passieren sollte
Vor Ort wünschen sich Gewerbetreibende weniger Lärm und mehr Präsenz der Polizei. Messgeräte, Kontrollen in Randzeiten und schnellere Meldesysteme wären hilfreich, so ein Unternehmer aus La Vileta. Kurzfristig bleibt die Erinnerung an diese riskante Aktion: Zwei Autos, ein kurzer Sprint, und das Risiko, dass an einem anderen Tag nicht alle so glimpflich davonkommen.
Hinweis: Wer Auffälliges beobachtet, sollte möglichst genaue Angaben zu Kennzeichen, Uhrzeit und Ort machen und, wenn möglich, sichere Aufnahmen anfertigen. Sie können helfen, solche Szenen künftig zu verhindern.