Wenn der Sommerlärm zur Alltagserfahrung wird
Am frühen Nachmittag, wenn die Schatten hinter den Häusern in Es Coll d’en Rabassa länger werden und die Cafés am Hafen aufatmen, beginnt für einige Anwohner seit Jahren der unangenehme Teil des Tages: das Dröhnen der Jetskis in der Bucht von Cala Gamba. Nicht nur einmal habe ich dort gestanden, eine Tasse Kaffee in der Hand, und gedacht: Das kann doch nicht sein.
Wo die Rampe zum Problem wird
Der Startpunkt ist klar: die Bootsrampe an der kleinen Mole, die eigentlich für Fischer gedacht ist. Mittlerweile nutzen dort aber private Fahrer, Verleiher und offenbar auch Anbieter ohne Lizenz die gleiche Zufahrt. Die markierte Transitroute im Küstenschutzgebiet existiert, doch viele halten sich kaum daran und fahren dicht an der Uferlinie entlang – bis direkt an die Wohnhäuser und am Krankenhaus Sant Joan de Déu vorbei.
Anwohner berichten von kurzfristigen, riskanten Manövern, hohen Drehzahlen in engen Bereichen und einem Geräuschpegel, der selbst am Abend nicht abnimmt. "Es ist wie ein Dauerverkehr über dem Wasser", sagt eine Frau, die seit zehn Jahren in der Siedlung lebt. "Man kann nicht mehr offen schlafen, und die Kinder sind verunsichert."
Nicht nur Lärm – auch Ökosysteme stehen auf dem Spiel
Die Sorgen sind zweigeteilt: Lärm und Sicherheit einerseits, Umweltbelastung andererseits. Besonders die Posidonia-Seegraswiesen in der Bucht gelten als empfindlich. Mehrere Bootsaktivitäten in flachen Bereichen erhöhen die Erosionsgefahr und stören Jungfische und Pflanzen. Ein Mitglied des Yachtclubs spricht von Reputationsschäden für seriöse Anbieter, wenn illegal arbeitende Bootsverleiher das Bild prägen.
Behörden wurden in vergangenen Jahren schon mehrfach alarmiert. Die Forderungen diesmal sind konkret: häufigere Kontrollen an der Rampe, sichtbare Präsenz der Küstenwache an das Wochenenden und strengere Sanktionen gegen Betreiber ohne Erlaubnis. Einige Nachbarn haben sogar Anfang August eine Liste mit Zeiten dokumentiert, an denen besonders viele Jetskis unterwegs waren.
Was zu tun möglich wäre
Es gibt einfache Maßnahmen, die helfen könnten: klarere Beschilderung an der Rampe, eine physische Sperre für unautorisierte Verleiher zu Stoßzeiten, und Informationskampagnen für Touristen. Langfristig müsste geprüft werden, ob die Transitroute enger kontrolliert oder saisonal angepasst wird.
Am Ende geht es um ein Gleichgewicht: Die Bucht soll genutzt werden dürfen, aber nicht auf Kosten der Nachbarschaft und der Meeresnatur. Wer hier lebt, arbeitet oder Urlaub macht, hat das Recht auf ruhige Momente. Und wer die Boote startet, sollte sich daran erinnern, dass das Meer keine Rennstrecke ist.
Ich werde in den kommenden Wochen weiter nachfragen und die lokalen Behörden um Reaktionen bitten. Wer Beobachtungen hat, kann sie an die städtische Umwelt- oder Küstenwache melden – oft hilft ein genauer Zeitpunkt oder ein kurzes Video.