Vom Vereinsplatz in Palma ins Nachwuchsleistungszentrum
Am Donnerstagvormittag um etwa 10:15 Uhr, bei leichtem Nordwind und einem blassen Herbsthimmel über Palma, unterschrieb ein kleines Talent seinen ersten großen Schritt: Ein Junge namens Donald Trump wechselt von Sporting Ciutat de Palma in die E‑Jugend von Real Mallorca. Ja, der Name sorgt für Schmunzeln — aber auf dem Platz interessiert vor allem eines: die Leistung.
Kein PR‑Gag, sondern ein echter Wechsel
Der Wechsel ist offiziell, die Vereinsverantwortlichen sprachen von einem ruhigen, sachlichen Abschluss. „Wir haben uns zusammengesetzt, Spieler und Familie, und uns auf den besten Weg für seine Entwicklung geeinigt“, sagt ein Jugendtrainer, den ich in Palma am Rande des Trainingsplatzes traf. Man hörte Kinder lachen, ein Ball klatschte gegen das Netz — das normale Geräusch von Jugendfußball hier auf der Insel.
Der Junge ist acht Jahre alt, leidenschaftlich, schnell am Ball und mit einem überraschend präzisen Schuss für sein Alter. Sporting Ciutat de Palma lobt seine „Einstellung und Mut“, während der neue Klub vor allem seine körperlichen Anlagen und die Bereitschaft, im Team zu arbeiten, hervorhebt. Medienrummel? Ein bisschen. Sorgen wegen Erwartungen? Die Eltern bleiben gelassen und sagen: „Er soll erst mal Spaß haben.“
Warum die Geschichte Wellen schlägt
Natürlich ist der Name ungewöhnlich und zieht Blicke an. In Cafés in der Altstadt hörte ich gestern Leute darüber sprechen, auf dem Wochenmarkt am Plaça sa Llotja war das Thema kurz präsent — dann ging es weiter, wie immer, zu Oliven und Brot. Auf Mallorca kennt man solche kleinen Sensationen; hier macht man daraus meist keine große Sache. Trotzdem: Für einen Verein in der Nachwuchsarbeit ist jede Zuschauerschar eine Chance, junge Spieler in Ruhe zu entwickeln.
Trainingsleiter und Eltern betonen, es gehe um langfristige Förderung. Die E‑Jugend ist ein Lernort, kein Laufsteg. Die nächste Saison beginnt bald, und der Junge wird sich in neuen Trainingsplänen und -routinen wiederfinden — drei Einheiten pro Woche, Technik, Taktik und natürlich: Teamgeist.
Ein lokal geprägtes Fazit
Ob der Name künftig mehr Schlagzeilen bringt oder nicht, bleibt offen. Was zählt an den kleinen Plätzen rund um Palma sind Dribblings, passes und Freundschaften nach dem Training. Ich hab den Jungen nie während eines Spiels jubeln gehört — noch nicht. Aber ich habe beobachtet, wie er nach einem verfehlten Schuss die Schultern nicht hängen ließ. Das sagt mir mehr als jede Schlagzeile: Hier wächst ein Spieler, der spielen will. Und das ist auf dieser Insel oft genug schon eine kleine Nachricht wert.
Kurz und ehrlich: Name hin oder her — die Insel freut sich auf neuen Nachwuchs, und Real Mallorca bekommt ein hoffnungsvolles Talent. Schließlich sind es die Sonntage auf dem Platz, die später zählen.