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Krankenhaus in Inca schaltet auf 'Hotel-Modus' – Telefon und Smart‑TV an jedem Bett

Krankenhaus in Inca schaltet auf 'Hotel-Modus' – Telefon und Smart‑TV an jedem Bett

26.09.2025
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Im Comarcal de Inca gibt es jetzt Telefone und Smart‑TVs in den Zimmern. Die Klinikleitung nennt es eine Maßnahme für mehr Wohlbefinden — einige Mitarbeiter bleiben skeptisch.

Mehr Komfort auf der Station: Flachbildschirm und Telefon am Bett

Letzte Woche roch es in den Gängen des Hospital Comarcal de Inca ein bisschen nach frisch gestrichener Wandfarbe und nach Kaffee aus der Cafeteria — und nach einem neuen Projekt: Alle Patientenzimmer wurden mit Flachbildschirmen und Telefonanschlüssen ausgestattet. Wer gestern noch auf das Gemeinschafts‑TV im Aufenthaltsraum angewiesen war, liegt heute mit eigenem Gerät am Bett.

Was genau ist neu?

Laut Klinikleitung sind inzwischen in den vier Stationen sowie in der Dialyse zusätzliche Kommunikationsmöglichkeiten installiert worden: rund zwei Telefone pro Zimmer, Smart‑TVs in den regulären Zimmern, in den Einzelzimmern, in der Dialyse und in einigen Gemeinschaftsbereichen. In den kommenden Wochen soll außerdem der Zugang zu Streamingdiensten freigeschaltet werden, so dass Patientinnen und Patienten sich mit eigenen Accounts einloggen können.

Die Idee dahinter: Mehr Privatsphäre, weniger Langeweile, ein Stück Alltag im Krankenhaus. Gesundheitsministerin Manuela García und Krankenhausdirektor Xisco Ferrer führten das Projekt vor Ort vor und betonten, dass es um eine „menschlichere Betreuung“ gehen solle — also nicht nur um Medizin, sondern auch um das Wohlbefinden während des Aufenthalts.

Was sagen die Menschen vor Ort?

Eine Stationsschwester, die lieber anonym bleiben wollte, meinte im Flur, dass ein Telefon am Bett praktisch für Familiengespräche sei. Ein älterer Herr auf Station zwei klagte gestern halb im Scherz: „Endlich kann ich wieder meine Nachrichten schauen, ohne dass mir jemand das Programm wechselt.“

Gleichzeitig gibt es Fragen: Werden Geräte und Zugang ausreichend betreut? Wer haftet bei Schäden? Die Klinik weist darauf hin, dass die Anschaffung und eine vierjährige Wartung im Leistungsumfang enthalten sind — ein Betrag, der nach Angaben der Leitung im niedrigen sechsstelligen Bereich liegt.

Mehr Menschlichkeit oder nur ein hübsches Extra?

Für manche ist das neue Angebot eine kleine Verbesserung im Krankenhausalltag. Für andere bleibt die zentrale Frage, ob Technik die Zeit und Nähe von Pflegekräften ersetzen kann. Pflegepersonal betont: Persönliche Betreuung lässt sich nicht durch zusätzliche Bildschirme kompensieren. Aber: Wenn das Fernsehen hilft, Wartezeiten zu überbrücken oder Angehörige besser einzubinden, hat es seinen Sinn.

Am Ende wird sich zeigen, ob der sogenannte „Hotel‑Modus“ tatsächlich zu weniger Stress für Patientinnen und Patienten führt — oder ob er vor allem als modernes Aushängeschild für Investitionen dient. Vorläufiges Fazit aus Inca: Kleine Dinge können großen Unterschied machen, solange die Menschlichkeit weiter an erster Stelle steht.