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Llucmajor: Legehennenbetrieb wird drastisch verkleinert – nur noch 40.000 Tiere erlaubt

Llucmajor: Legehennenbetrieb wird drastisch verkleinert – nur noch 40.000 Tiere erlaubt

15.08.2025
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Die Balearenregierung ordnet eine Reduktion des Hühnerbestands in einem umstrittenen Betrieb bei Llucmajor an. Nach Umwelt- und Hygieneproblemen dürfen künftig nur noch 40.000 Tiere gehalten werden.

Regierung setzt Grenze: Noch 40.000 Hennen statt 135.000

In Llucmajor hat die Balearenregierung diese Woche eine Entscheidung getroffen, die vielen Anwohnern längst wie überfällig vorkam: Der große Legehennenbetrieb am Ortsrand darf künftig nur noch rund 40.000 Hennen halten – etwa ein Drittel der vorherigen Kapazität von fast 135.000 Tieren. Eine spürbare Einsparung, die für einige Bewohner am Kiosk an der Hauptstraße schon wie eine kleine Entlastung wirkt.

Warum es so weit kam

Die Behörden begründen den Schritt mit mehreren Problembereichen: anhaltende Geruchsbelastung, mögliche Belastung des Grundwassers und Probleme mit Schädlingen. Wer morgens um sieben an der Landstraße Richtung Campos fährt, weiß, wovon die Rede ist. „Man merkt es sofort, die Luft ist nicht frisch“, sagt eine Marktverkäuferin, die täglich die Gemeinde verlässt.

Vor Monaten hatten Tierschutzorganisationen Aufnahmen ins Netz gestellt, die hygienische Missstände zeigen sollen. Seitdem gab es Beschwerden von Anwohnern, Messungen der Umweltbehörde und Kontrollen durch die Gemeinde. Die Regierung schreibt nun eine deutliche Reduktion des Bestands vor – parallel zu Auflagen für bessere Abwasserbehandlung, strengere Hygieneroutinen und ein Monitoring des Grundwassers.

Reaktionen aus der Nachbarschaft und vom Betrieb

Die Reaktionen sind geteilt. Anwohner, die nachts durch Flugbetrieb von Fliegen genervt waren oder Wasserproben mit merkwürdigen Werten vorlegten, atmen erleichtert auf. Auf der anderen Seite warnen Vertreter der Betreiberseite vor Arbeitsplatzverlusten: Ein örtlicher Landwirt spricht von „drastischen wirtschaftlichen Folgen“ für Beschäftigte, die dort arbeiten.

Offiziell gibt es noch kein Endurteil über mögliche Sanktionen oder Sofortmaßnahmen. Die Betreiber wurden angewiesen, binnen weniger Monate ein konkretes Sanierungskonzept vorzulegen. Bleibt die Umsetzung aus, drohen weitere Beschränkungen und Bußgelder.

Was jetzt wichtig ist

Für viele Nachbarn geht es jetzt um pragmatische Dinge: weniger Gestank, weniger Insekten, die auf den Terrassen landen, und sauberes Wasser. Für die Landwirtschaft und Beschäftigte geht es um Einkommen und Perspektiven. Die Kommune Llucmajor hat angekündigt, die Umsetzung eng zu begleiten und regelmäßige Messungen zu veröffentlichen.

Unterm Strich ist die Maßnahme ein deutliches Signal der Balearenregierung, Umweltrisiken ernster zu nehmen als bisher. Ob diese Grenze von 40.000 Tieren der richtige Kompromiss ist, wird sich zeigen – in Aguas-Analysen, in Nachbarschaftsversammlungen und in den nächsten Monaten direkt vor Ort.

Wenn Sie betroffen sind oder Hinweise haben, melden Sie sich bei der Rathausstelle für Umwelt in Llucmajor. Kleine Schritte, große Wirkung – das hoffen viele, die täglich den Geruch am Morgen nicht mehr riechen wollen.