Ein wichtiges Thema für Immobilienkäufer
Der Kauf einer Immobilie auf Mallorca kann für viele Deutsche eine aufregende, aber auch verwirrende Erfahrung sein. Dabei taucht immer wieder ein Begriff auf: der „Contrato de Arras“. Doch was steckt eigentlich dahinter? Und warum ist dieser Vertrag so wichtig?
Was genau ist ein „Contrato de Arras“?
Im Grunde handelt es sich um einen Reservierungsvertrag, der die Absicht beider Parteien – Käufer und Verkäufer – verbindlich festhält. Das bedeutet, dass die Immobilie bis zur finalen notariellen Unterzeichnung reserviert bleibt und niemand anderes sie erwerben kann. Der Vertrag legt unter anderem den Kaufpreis, Zahlungsmodalitäten und Fristen fest.
Die drei Varianten des Arras-Vertrags
Das spanische Recht kennt hier drei unterschiedliche Modelle:
- Arras confirmatorias: Diese Variante gilt als Teilzahlung. Wenn eine Partei vom Vertrag zurücktritt, können lediglich Schadensersatzansprüche geltend gemacht werden.
- Arras penales: Hier wird eine Vertragsstrafe vereinbart. Die säumige Partei muss eine festgelegte Entschädigung zahlen.
- Arras penitenciales: Diese Form ist die häufigste bei Immobilienkäufen. Beide Seiten können sich zurückziehen – der Käufer verliert dabei seine Anzahlung, während der Verkäufer das Doppelte des Betrages zurückerstatten muss.
Worauf müssen Käufer achten?
Ein rechtssicherer „Contrato de Arras“ sollte unbedingt folgende Punkte beinhalten:
- Daten von Käufer und Verkäufer
- Detaillierte Beschreibung der Immobilie (Lage, Grundbuchdaten etc.)
- Kaufpreis und Höhe der Anzahlung (meist 5–10 %)
- Klar definierte Fristen für die notarielle Beurkundung
- Klauseln zu möglichen Rücktrittsfolgen
Ebenfalls ratsam: die Möglichkeit, die Anzahlung beim Notar zu hinterlegen. Dies bietet zusätzliche Sicherheit, falls Probleme mit der Immobilie auftreten.
Bedeutung rechtlicher Beratung
Käufer sollten sich bewusst sein, dass das spanische Vertragsrecht deutliche Unterschiede zum deutschen aufweist. Ohne anwaltliche Unterstützung könnten wichtige Details übersehen oder missverstanden werden – etwa bestehende Schulden oder rechtliche Mängel an der Immobilie. Ein spezialisierter Anwalt hilft dabei, Fallstricke zu vermeiden und sicherzustellen, dass alle Bedingungen klar geregelt sind.
Fazit: Vorsicht zahlt sich aus
Egal wie attraktiv die Immobilie erscheinen mag: Der „Contrato de Arras“ ist ein unverzichtbarer Schritt im spanischen Immobilienkaufprozess. Mit einem gut ausgearbeiteten Vertrag und kompetenter Beratung sind Käufer auf der sicheren Seite und vermeiden böse Überraschungen.