Ein Ort voller Kontraste
Sóller, das malerische Tal mit seinen endlosen Orangenplantagen und dem beeindruckenden Blick auf den Puig Major, war einst ein Magnet für Besucher aus aller Welt. Doch in diesem Sommer sieht es anders aus. Die Straßen sind ruhiger, die Terrassen leerer – und die Einheimischen spüren die Veränderung.
Vom Touristenboom zum Boykott
Nach der Pandemie schlug die Stimmung vieler Mallorquiner um. Überfüllte Strände, Verkehrsprobleme und steigende Lebenshaltungskosten brachten viele dazu, den Massentourismus offen zu kritisieren. Doch diese Abwehrhaltung scheint ihre Schattenseiten zu haben. Immer mehr Urlauber fühlen sich nicht willkommen und bleiben aus. Ein Kellner in Port de Sóller bringt es auf den Punkt: „Die Gäste haben keine Lust, sich wie unerwünschte Eindringlinge zu fühlen.“
Leere Tische und enttäuschte Gesichter
Restaurants im beliebten Hafenort Port de Sóller berichten von alarmierenden Rückgängen bei den Reservierungen – selbst an Wochenenden. Für viele Gastronomen ist das ein Schock. „Wir haben uns jahrelang über den Zustrom beschwert, aber das hier tut weh“, gesteht ein Restaurantbesitzer. Einige mussten bereits Mitarbeiter nach Hause schicken oder sogar entlassen.
Ein Balanceakt zwischen Tourismus und Alltag
Die Situation zeigt deutlich: Es braucht eine nachhaltige Lösung. Zu viel Tourismus überfordert Inselbewohner und Infrastruktur, aber zu wenig trifft die Wirtschaft hart. Ein Hotelier in Sóller meint: „Wir müssen einen Mittelweg finden – weder menschenleere Orte noch Massenansturm.“
Zukunft ungewiss
Während die Hochsaison dem Ende entgegengeht, hoffen viele auf bessere Zahlen in der Nachsaison. Doch eins ist klar: Mallorca steht vor einer Herausforderung, die tiefgreifende Veränderungen erfordert.
Bleibt abzuwarten, ob sich dieses wunderschöne Fleckchen Erde auf einen neuen tourismusfreundlichen Weg einigen kann.