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Mallorca verabschiedet sich von Ana María Jaume, der ruhenden Kraft hinter einer Hoteldynastie

Mallorca verabschiedet sich von Ana María Jaume, der ruhenden Kraft hinter einer Hoteldynastie

26.08.2025
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Mit dem Tod von Ana María Jaume verliert Mallorca eine Persönlichkeit, die weniger im Rampenlicht, dafür umso präsenter im Familienleben war. Freunde und Verwandte erinnern sich an Herzlichkeit und stille Stärke.

Eine vertraute Ruhe geht — die Familie trauert

In den frühen Morgenstunden des 26. August ist Ana María Jaume in Palma gestorben. Viele hier in der Stadt werden sie nicht als öffentliche Figur gekannt haben, sondern als die Frau, die bei Familienfesten das Besteck zählte, die Enkel mit Geschichten aus ihrer Kindheit zum Lachen brachte und die Gäste am Wochenende mit selbst gebackenem Kuchen empfing.

Sie starb nur neun Monate nach ihrem Mann, der die Hotelgruppe, um die es in Gesprächen und Geschäftstreffen oft ging, gegründet hatte. Für die Angehörigen ist es eine zweite, schmerzliche Lücke innerhalb eines Jahres. In einer kurzen Erklärung hieß es, die Familie danke allen für Anteilnahme und bitte um Privatsphäre — die Abschiedsfeier findet im engsten Kreis statt, so wie Ana María es wohl gewollt hätte.

Großmutter, Gastgeberin, leiser Fels

Geboren und aufgewachsen auf der Insel, war sie Mutter von sechs Kindern und Großmutter von zwanzig Enkeln; zwei Urenkel erlebten noch ihr Lächeln. Nachbarn in ihrer Straße, unweit des Passeig Marítim, erzählen, dass sie oft mit bunten Tüchern unterwegs war und nie ein Fest vergaß. "Sie hatte diese Fähigkeit, jeden Besucher so zu behandeln, als gehöre er zur Familie", sagt eine Nachbarin, die seit Jahrzehnten die gleichen Marktstände besucht.

Wer nach Ruhm suchte, fand ihn woanders — Ana María arbeitete ruhig im Hintergrund. Viele Geschäftsentscheidungen ihres Mannes blieben Sache des Managements; sie dagegen kümmerte sich um Menschen, Beziehungen und das familiäre Netz, das so oft übersehen wird, bis es fehlt.

Ein Familienleben als Vermächtnis

Die Angehörigen betonen nicht nur die Wärme, sondern auch ihre Intuition und Fürsorge. Gäste, Hausangestellte und alte Freundinnen berichten von ihrer Großzügigkeit: Ein offenes Ohr, ein Rat zur rechten Zeit, ein Teller, der nie leer war. Solche Details sind es, die von ihr bleiben — nicht nur in Fotos, sondern in täglichen Gewohnheiten: wer an Sonntagen das Haus betritt, erinnert sich an den Duft des Kaffees, das Klirren der Espadrilles auf dem Fliesenboden, an Gespräche, die ewig dauerten.

Die Insel nimmt Abschied von einer Frau, deren Lebensspur sich weniger in Schlagzeilen, sondern in zahllosen, persönlichen Begegnungen zeigte. Für viele bleibt sie die stille Mitte einer großen Familie — und das ist, wie mancher hier sagt, manchmal mehr wert als jede Auszeichnung.

Die Redaktion wünscht den Angehörigen Kraft. Die Trauerfeier findet privat statt; Blumen und stille Grüße sind willkommen.