Mariä Empfängnis: Insel atmet durch, Läden weitgehend zu

Mariä Empfängnis: Insel atmet durch, Läden weitgehend zu

Ein freier Tag, wenige Öffnungen – und Platz für Ruhe.

Am achten Dezember herrscht auf Mallorca eine andere Taktung: Die Stadt klingt gedämpfter, die Autos stauen sich weniger, und an Ecken wie dem Passeig del Born oder der Avenida Jaime III hört man öfter Kirchenglocken statt Kassentöne. Viele Einkaufszentren und Supermärkte bleiben heute dicht – ein Feiertag, den Einheimische nutzen, um durchzuatmen.

Wer einkaufen wollte, trifft trotzdem auf einzelne Anlaufstellen: Das Mallorca Fashion Outlet empfängt Besucher, ebenso das Kaufhaus El Corte Inglés in der Einkaufsstraße Jaime III. An der Playa de Palma hat der deutsch geführte Supermarkt SAM geöffnet; die Öffnungszeit dort reicht heute von 9:30 bis 19:30 Uhr. Demgegenüber stehen große Zentren wie FAN Mallorca Shopping und Porto Pi, die heute geschlossen sind. Auch die meisten Carrefour- und Eroski-Filialen haben ihre Türen nicht geöffnet – mit vereinzelten Ausnahmen.

Für Touristinnen und Touristen bedeutet das: Plan B nicht vergessen. Statt voller Läden gibt es ruhigere Alternativen. Ein Spaziergang am Paseo Marítimo bringt frische Meeresluft und freien Blick auf den Hafen. In Stadtvierteln wie Santa Catalina sitzen Cafés mit freien Tischen; Humidor und Bocadillo schmecken dort am Nachmittag besonders gut. Wer lokale Produkte sucht, legt den Besuch auf einen anderen Tag, an dem Märkte und Läden regulär geöffnet haben.

Für Beschäftigte im Handel ist der Feiertag oft willkommene Pause. Angestellte nutzen die Stunden für Familienbesuche, einen kurzen Ausflug ins Tramuntana-Gebirge oder einfach, um den langen Dezember-Terminplan zu entschleunigen. Weniger Verkehr bedeutet zudem, dass die Luft in Palma an solchen Tagen merklich klarer wirkt – ein unspektakulärer, aber spürbarer Gewinn für die Lebensqualität vor Ort.

Ein Blick in die kleine Alltagswelt zeigt die Stimmung: Auf der Plaça Major sitzen ältere Frauen mit Einkaufstüten auf einer Bank und beobachten die wenigen Passanten. Auf dem Weg zur Kathedrale kommen Schülergruppen vorbei, begleitet von Lehrern, die langsam reden und den Feiertag genießen. Hundeführer nutzen die Ruhe für lange Gassirunden am Strand; Bäckereien liefern Dauerduft von frisch gebackenen Ensaimadas in die Straßen.

Der Feiertag ist auch Erinnerung daran, dass Mallorca nicht nur Touristenzentren hat, sondern eine lebendige Inselgesellschaft. Weniger Konsum heißt nicht weniger Leben – im Gegenteil: Es eröffnet Raum für Begegnungen, kleine Rituale und die eigene Entdeckungstour abseits der Einkaufsschlangen.

Praktischer Rat für die nächsten Tage: Wer auf Nummer sicher gehen will, prüft vor dem Losfahren die Öffnungszeiten der gewünschten Filiale – gerade bei großen Ketten variieren die Feiertagsregelungen. Alternativ lohnt sich das Nutzen kleinerer Läden an Werktagen oder ein Besuch der Outlet-Center an Tagen ohne Feiertagsregelung.

Fazit: Mariä Empfängnis bringt auf Mallorca einen entschleunigten Alltag. Für Einheimische eine Atempause, für Gäste eine Einladung, die Insel zu Fuß oder bei einem Kaffee neu zu entdecken – und nicht nur in den Shoppingmeilen zu suchen.