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Medizinbetrug in Palma: Illegale Schönheits-OP endet auf der Notaufnahme

Medizinbetrug in Palma: Illegale Schönheits-OP endet auf der Notaufnahme

02.10.2025
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Eine Patientin aus Palma suchte ein günstiges Lippenkinn-Angebot auf Social Media – landete mit Nekrosen und Infektion im Krankenhaus. Die Polizei verhaftete eine vermeintliche ‚Make‑up‑Künstlerin‘.

Als das Schnäppchen zum Alptraum wurde

Es klingt vertraut: ein Instagram‑Post, ein günstiges Angebot, ein Termin am Wochenende. Nur diesmal endete die Geschichte schlecht. In Palma sitzt die Nationalpolizei auf einem Fall, der vielen hier die Haare zu Berge stehen lässt. Eine Frau, die sich im Mai eine Hyaluronsäure‑Behandlung am Kinn geben ließ, landete Tage später mit starken Schmerzen in der Notaufnahme.

Was die Ärzte fanden

Die Untersuchung in der Klinik ergab, dass im Bereich des Kinns Gewebe abgestorben war – medizinisch: Nekrose – und dass sich eine Hautinfektion gebildet hatte. Man spricht von ernsthaften Komplikationen, die einer professionellen, sterilen Behandlung vorbehalten sind. Stattdessen hatte die Patientin offenbar eine Behandlung bei einer angeblichen Fachkraft gebucht, die sich über Social‑Media‑Kanäle als Ärztin ausgab.

Festnahme und Vorwürfe

Die Polizei nahm eine rumänische Frau fest. Ermittler sagen, sie habe sich als Make‑up‑Künstlerin getarnt, stundenweise Kabinen in einem Schönheitsstudio gemietet und dort Behandlungen durchgeführt. Gegen sie laufen Verfahren wegen Körperverletzung und unerlaubter Ausübung des Arztberufs. Die Beschuldigte reiste offenbar öfter nach Mallorca, um zuvor vereinbarte Termine wahrzunehmen.

Eine warnende Lektion

Wer billig kauft, kauft manchmal teuer. Das ist keine neue Moral — aber hier trifft sie mitten ins Gesicht, wortwörtlich. Vor jeder ästhetischen Behandlung sollten Patientinnen und Patienten nachfragen: Ist die Person im Ärzteregister eingetragen? Gibt es einen Behandlungsvertrag, Aufklärung über Risiken, sterile Materialien, eine Telefonnummer fürs Nachfragen?

Wer in den letzten Monaten auf sozialen Plattformen nach Angeboten geschaut hat, kennt das Muster: verlockende Vorher‑/Nachher‑Bilder, knallige Preise, schnelle Termine. Die Nationalpolizei mahnt, solche Inserate sehr kritisch zu prüfen und im Zweifel einen Termin in einer zugelassenen Klinik zu wählen. Im Notfall: sofort die Notaufnahme aufsuchen — jede Stunde zählt.

Was Anwohnerinnen sagen

Am Nachmittag vor dem Studio stand eine Frau aus der Nachbarschaft und schüttelte den Kopf: „Die locken mit Preisen, die stimmen hinten und vorne nicht. Man sieht es doch“, sagte sie. Andere wiederum berichten von zweifelhaften Angeboten, die schon länger kursieren. Die Aufregung ist spürbar, besonders in Stadtvierteln, wo Touristen und Residenten nah beieinander leben.

Fazit: Solche Fälle erinnern daran, wie wichtig Transparenz und Kontrolle im medizinischen Bereich sind. Ein günstiger Preis ersetzt keine Qualifikation. Wenn etwas schiefgeht, bleibt oft ein langer Weg zur Heilung — und manchmal auch rechtliche Schritte.