Mallorca Magic Logo
Melonenfest in Vilafranca: 20,28‑Kilo-Melone stiehlt allen die Show

Melonenfest in Vilafranca: 20,28‑Kilo-Melone stiehlt allen die Show

08.09.2025
👁 2387

Beim traditionellen Melonen-Wiegen in Vilafranca de Bonany brachte eine einzelne Produzentenfamilie gestern die besten Früchte – die schwere Sieger‑Melone wog 20,28 kg. Der Rekord über 24 kg bleibt unangetastet.

Melonenfest in Vilafranca: Wenn die Süße gewinnt

\n

Gestern Nachmittag, gegen 17 Uhr auf der Plaça Major von Vilafranca de Bonany, roch die Luft nach Zucker und frisch geschnittener Melone. Die Sonne schob sich hinter ein paar Wolken, es war eine typische Spätsommer‑Stimmung: warm, aber nicht drückend. Hunderte Menschen hatten sich eingefunden – Einheimische, Nachbarn aus der Umgebung und ein paar Neugierige, die unterwegs Halt gemacht hatten.

\n

Beim traditionellen Wiegen fiel dieses Jahr eine Melone besonders auf: 20,28 Kilo zeigte die Waage an, die auf einem stabilen Holztisch neben der kleinen Bühne stand. Handwerklich genau gewogen, unaufgeregt, aber mit Applaus vom Publikum. Die stolze Produzentenfamilie, die sie mitgebracht hatte, nahm die Ehrung gelassen entgegen. Ironischerweise räumte dieselbe Familie bei allen fünf Kategorien ab – ein kleines Dorf, große Früchte.

\n

Kein neuer Rekord, aber großes Lob

\n

Der bisherige Ortsrekord von über 24 Kilo blieb unangetastet. Das war trotzdem kein Grund für enttäuschte Gesichter. Ganz im Gegenteil: Man unterhielt sich über Anbaumethoden, über Regen im April und die richtige Düngung. Die Jury, ein bunter Mix aus Landwirten und Gemeinderäten, erklärte kurz die Messkriterien und lobte die Qualität: „Zuckergehalt, Form, Festigkeit – alles stimmte“, hörte man eine Teilnehmerin sagen.

\n

Zwischen Verkaufsständen mit eingelegten Melonenscheiben, hausgemachter Sobrasada und kühlen Getränken bildeten sich kleine Gruppen. Kinder rannten um die Bühne, tranken Melonensaft aus Pappbechern und lachten laut. Der Klang einer kleinen Band mit Gitarre und Cajón schuf eine angenehme, entspannte Atmosphäre – so wie man sich ein Dorffest vorstellt.

\n

Die Organisatoren hatten diesmal einen einfachen Ablauf: Anmeldung am Vormittag, technische Kontrolle der Früchte gegen 15 Uhr und das öffentliche Wiegen gegen 17 Uhr. Bürgermeisterin und ein lokaler Agrarberater hielten kurze Ansprachen; die Botschaft war praktisch: Wertschätzung für die Landwirtschaft und für Familien, die das Erbe pflegen.

\n

Besonders auffällig war, wie stolz die Erzeuger auf ihre Tradition sind. Eine ältere Frau aus der Gegend erzählte mir, dass ihre Familie seit Generationen Melonen anbaut und dass jeder Sommer ein bisschen anders sei. „Dieses Jahr waren die Nächte kühler – vielleicht hat das geholfen“, sagte sie mit verschmitztem Lächeln.

\n

Am Ende des Tages blieben gedämpfte Zufriedenheit und das gemeinsame Gefühl, etwas Lokalem beigewohnt zu haben. Für viele Besucher war das Melonenfest keine große Show, sondern ein ehrliches Stück Dorfgemeinschaft. Wer genau hinsah, bemerkte Gespräche über Samen, Austausch von kleinen Tipps und die Hoffnung auf noch größere Früchte im nächsten Jahr.

\n

Wenn Sie also nächstes Jahr zufällig in der Gegend sind: Kommen Sie früh, bringen Sie Appetit mit und nehmen Sie sich Zeit für ein Stück Melone mitten auf der Plaça. Ganz sicher gibt es dann wieder Geschichten – und vielleicht eine Melone, die den alten Rekord angreift.