Bei diesigem Morgenlicht und einer frischen Brise setzte sich Michele Sarzilla knapp gegen Damien Le Mesnager durch. Ein Sonntagsrennen, das Peguera wieder zum Treffpunkt der Triathlon-Familie machte.
Morgendlicher Sprint am Meer: Sarzilla gewinnt Challenge Peguera
Es roch nach Salzwasser und Sonnenmilch, die Promenade von Peguera war schon früh am Sonntag lebendig. Unter einem leicht diesigen Himmel und einer kühlen Nordwestbrise fiel pünktlich um 8:00 Uhr der Startschuss für das Elitefeld – begleitet vom Klirren der Fahrradpedale, dem Rattern der Wechselzonen und dem leisen Murmeln der Zuschauer, die sich an den Absperrungen drängten. Am Ende setzte sich der Italiener Michele Sarzilla durch und überquerte die Ziellinie nach 3:39:34.
Ein Finish zum Mitfiebern
Das Rennen blieb bis zum letzten Schritt spannend. Sarzilla und der Franzose Damien Le Mesnager liefen Seite an Seite über die Küstenpfade, entlang steiler Rampen und kleiner Buchten, bis es auf den letzten Kilometern zum direkten Duell kam. Nur 13 Sekunden trennten die beiden Konkurrenten – eine Distanz, die hier am Meer fast wie ein Herzschlag wirkte. Auf Platz drei landete James Teagle aus Großbritannien mit 3:41:36, sichtbar erschöpft, aber mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht.
Die Strecke forderte taktisches Gespür: windanfällige Fahrradabschnitte und scharfe Kurven verlangten Reifen- und Taktikentscheidungen, über die später in einer Bar an der Ecke Carrer del Mar noch lange diskutiert wurde. Zwischen Espresso-Tassen und Applaus für die Sportler wurde klar, wie sehr solche Entscheidungen ein Rennen prägen können.
Starke Frauen: Schär bleibt konstant
Auch das Frauenfeld bot Drama und Konstanz. Die Schweizerin Cathia Schär sicherte sich den Sieg in 4:09:09 mit gleichmäßigem Tempo und klugen Wechseln. Direkt dahinter folgte die Deutsche Lena Meißner (4:12:20) und die Britin Daisy Daives (4:13:08). Besonders die später einsetzende Mittagshitze stellte die Athletinnen auf die Probe – Trinkstrategien und kühle Duschen an den Versorgungsstationen spielten eine große Rolle.
Mehr als nur Sport: Peguera als Treffpunkt
Für die Einheimischen ist die Challenge längst mehr als ein Wettkampf. Helfer in leuchtenden Westen, Schüler, die Wasser reichten, Radmechaniker in engen Boxen und lokale Standbetreiber verwandelten den Ort in eine lebendige Mischung aus Sportarena und Sonntagsmarkt. Das Zischen von Fahrradreifen auf nassem Asphalt, das Klappern der Startnummern am Brustkorb und das gelegentliche Läuten einer Kirchturmuhr – all das gehörte zum Soundtrack des Tages.
Ein älterer Zuschauer brachte es auf den Punkt: „Ich bin sonst kein Sportfan, aber so ein Zielsprint – das ist besser als Kino.“ Solche Sätze zeigen, warum die Veranstaltung für Peguera wichtig ist: Sie bringt Menschen zusammen, füllt Cafés und kleine Läden und gibt den jungen Triathlon-Interessierten Vorbilder, an denen sie sich messen können.
Blick nach vorne
Die Challenge Peguera bleibt ein fester Termin im europäischen Triathlon-Kalender und wirkt wie ein Motor für die lokale Szene. Für die Gemeinde bedeutet das nicht nur Tage mit vollem Strand und mehr Gästen, sondern auch Chancen für Jugendarbeit und Vereinsleben. Wer nach dem Sonntag die Laufschuhe anbehält oder das Rad poliert, trägt die Wirkung des Rennens weiter – und vielleicht sehen wir in ein, zwei Jahren weitere junge Namen aus Mallorca auf dem Podium.
Für Michele Sarzilla war es ein nervenstarker Schlussakt, für Peguera ein Tag, an dem sportliche Höchstleistung und Nachbarschaft zusammenkamen. Und für alle, die am Rand standen: ein Sonntag, an dem man das Meer, den Schweiß und das gemeinsame Anfeuern noch lange nachspürte.
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