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Mönchsgeier brüten erstmals im Osten: Nest im Naturpark Llevant entdeckt

Mönchsgeier brüten erstmals im Osten: Nest im Naturpark Llevant entdeckt

04.09.2025
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Ein Mönchsgeier-Paar hat in diesem Sommer erstmals im Osten Mallorcas ein Nest gebaut. Für Naturschützer ein großer Erfolg – und eine Einladung, respektvoll zuzusehen.

Neue Nachbarn am Himmel: Mönchsgeier im Llevant

Wer in diesen Wochen im Nordosten der Insel unterwegs ist, hört vielleicht das leise Surren großer Flügel über den Hügeln: Ein Brutpaar der Mönchsgeier hat erstmals ein Nest im Naturpark Llevant angelegt. Kein Tramuntana-Fall mehr, sondern Llevant: zwischen trockenen Steinmauern, Schafweiden und vereinzelten Eselskoppeln – ziemlich mallorquinisch, wenn Sie mich fragen.

Das Nest liegt so, dass man von der kleinen Nebenstraße fast die Aussicht teilen könnte; aber bitte, bleiben Sie im Auto oder auf Abstand. Die Behörden haben gleich nach der Entdeckung um Ruhe gebeten: keine Selfies, keine Wanderungen zum Horst, keine Hunde in der Nähe. Klingt streng? Ist es auch – die Vögel sollen in Ruhe aufziehen.

Was genau wurde gezählt

Die Zahlen lesen sich gut: Rund 49 potenzielle Brutplätze wurden in diesem Jahr registriert, davon sind etwa 35 Paare tatsächlich beobachtet worden. Von diesen Paaren schlüpften 35 junge Geier, und 32 schafften bereits den ersten Flug. Für Menschen, die sich seit Jahrzehnten um die Art kümmern, ist das ein echter Aufwärtstrend.

Hinter dem Erfolg stehen nicht nur Wissenschaftler: Schäfer, Naturschützer und ehrenamtliche Helfer haben gemeinsam Weiden gepflegt und invasive Ziegenbestände kontrolliert – einfache Arbeit, große Wirkung. Offene Flächen, wenig Störung und genügend Aas aus extensiver Tierhaltung helfen den großen Aasfressern, wieder Fuß zu fassen.

Warum das Nest im Osten wichtig ist

Bislang galt die Serra de Tramuntana als das Hauptrefugium der Mönchsgeier auf der Insel. Dass sich jetzt ein dauerhaftes Brutpaar im Llevant etabliert, zeigt, dass die Population sich ausbreitet und diverser wird. Das mindert das Risiko, das von lokal begrenzten Problemen ausgeht – Sturmschäden, Krankheiten oder Unfälle treffen dann nicht gleich die ganze Inselpopulation.

Das Landwirtschaftsministerium nannte den Fund einen wichtigen Schritt für den Artenschutz. Ob Ministernamen oder offizielle Worte: Mir reicht der Blick in die Luft, um zu wissen, dass etwas Gutes passiert. Die Vögel bringen Leben in die Landschaft, und ja, sie haben auch eine sehr fotogene Art, die Insel zu umrunden.

Wie Sie sich verhalten sollten

Einfach, aber wichtig: Abstand halten, kein Herumstochern in Nestnähe und keine Selfies mit ausgestrecktem Arm am Hang. Wenn Sie einen Horst entdecken, melden Sie ihn besser an die örtliche Naturschutzbehörde statt ihn auf Social Media zu posten. Und falls Sie zufällig einem Schäfer begegnen – ein kurzes Danke tut manchmal mehr als zehn Likes.

Ich werde die Sache weiter beobachten – nicht mit dem Fernglas am Straßenrand, versprochen – und melde mich, wenn die Jungvögel die ersten wackeligen Gleitflüge wagen. Bis dahin: Augen hoch, Respekt halten und ein bisschen Stolz auf die Insel, die mehr und mehr auch für ihre wilden Bewohner ein Zuhause ist.