Zu schnell in der Ferienstraße: 124 km/h statt 50
\nEnde August wurde auf dem Camí de Can Pastilla in Palma ein Motorradfahrer bei einer Radarkontrolle aus dem Verkehr gezogen — gemessene Geschwindigkeit: 124 km/h. Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit auf dem Abschnitt liegt bei 50 km/h. Wer dort unterwegs ist, weiß: es ist eine Mischung aus Hotelzufahrten, Fußgängern und Radfahrern. Kein Ort also, um Vollgas zu geben.
\nIch war am Nachmittag in der Nähe, die Luft roch noch nach Meer und Sonnencreme, und die Polizeiabsperrung fiel gleich ins Auge: Blaulicht, zwei Beamte, ein zügig abbiegendes Einsatzfahrzeug. Eine Anwohnerin, die ihren Hund ausführte, schüttelte nur den Kopf: „Hier ist immer Verkehr, die Kinder spielen manchmal am Rand.“
\nWas droht dem Fahrer?
\nDie Ermittler stufen den Vorfall als Straftat gegen die Verkehrssicherheit ein. Das heißt: kein einfaches Verwarnungsgeld. Im schlimmsten Fall kann das Verfahren zu einer Freiheitsstrafe von bis zu sechs Monaten, zu Geldstrafen oder zu gemeinnütziger Arbeit führen. Zusätzlich ist ein Führerscheinentzug von bis zu vier Jahren möglich. Die Polizei hat die Akten an die zuständige Staatsanwaltschaft weitergegeben; dort wird nun entschieden, ob es zu einer strafrechtlichen Verfolgung kommt.
\nVor Ort wurden Papiere geprüft, das Fahrzeug kontrolliert und Aussagen aufgenommen. Ob der Fahrer verletzt war oder ob Dritte gefährdet wurden, ist nach Angaben der Behörde nicht bekannt. Klar ist aber: bei so hoher Überschreitung ist das Risiko für schwere Unfälle deutlich größer.
\nWarum das wichtig ist
\nCamí de Can Pastilla ist nicht nur Durchgangsstraße — es ist auch eine Strandzufahrt mit vielen Wechseln zwischen Fußgängern und Fahrzeugen, besonders in der Ferienzeit. Die Geschwindigkeit von über 120 km/h bedeutet, dass Ausweichmanöver kaum mehr gelingen, die Bremswege enorm ansteigen und bei einem Unfall die Folgen oft gravierend sind.
\nMehrere Anwohner sagten, sie hätten in den letzten Monaten öfter zu schnelle Fahrzeuge gesehen. Manche fordern zusätzliche Kontrollen zu Stoßzeiten oder bauliche Maßnahmen, die das Tempo automatisch drosseln. Andere wiederum meinen, dass strengere Strafen abschrecken könnten.
\nEin Appell
\nDie Polizei mahnt zur Vorsicht und kündigte an, die Kontrollen fortzusetzen. Mein Rat als jemand, der hier lebt: Augen auf, besonders dort, wo Urlauber, Lieferwagen und Fußgänger aufeinandertreffen. Ein kurzer Moment zu schnell kann Leben verändern — und am Ende viel teurer werden als eine kleine Verspätung.
\nDie Ermittlungen laufen weiter. Wer etwas gesehen hat, kann sich an die lokale Polizeidienststelle wenden — Details zu Zeugenaussagen und dem Ablauf werden aktuell noch geprüft.