Ein Stück Heimat mitten im Terminal
Wer in diesen Tagen durch Son Sant Joan läuft, stolpert vielleicht über ein kleines, liebevoll aufgebautes Motiv: ein nachgebautes mallorquinisches Haus mit grünen Fensterläden, einer Bank, einem alten Stuhl – der liebevoll als „Oma‑Stuhl" angepriesen wird – und künstlichen Blumen, die alles umrahmen. Die Ecke liegt in der neuen Verkaufszone, hinter der Sicherheitskontrolle, in Richtung Modul A. Kurz: perfekt fürs schnelle Foto vor dem Abflug.
Mehr als nur Deko
Das ist nicht einfach nur ein Accessoire. Der Flughafen hat zuletzt 19 neue Geschäfte eröffnet: Modeläden wie Mango, Natura und Desigual sind dabei, ebenso lokale Namen wie Majórica. An der Gastronomiefront haben Enrique Tomás, Deli&Cia, Costa Coffee und die Bäckerei Santo Cristo Plätze gefunden. Ich habe dort am Vormittag gegen 11:15 kurz gestanden – die Mischung aus Koffern, Espresso‑Geruch und einem Teenager, der seine Stories aufnahm, wirkte irgendwie typisch Palma.
Die Fotostation ist bewusst kitschig. Die künstlichen Blumen hängen dicht; das Holz der Bank ist angegraut, als wäre es schon viele Sommer gewohnt. Aber genau das scheint zu funktionieren: Leute bleiben stehen, lachen, machen Selfies, drehen kleine Clips. Manche drücken dem Stuhl fast schon respektvoll die Hand. Andere nutzen die grüne Fensterbank als Warteplatz, bis der Flug aufgerufen wird.
Altbekannte Experimente, neues Format
Wer den Flughafen häufiger nutzt, erinnert sich vielleicht an das freie Klavier im Terminal 4 oder die Spielecke mit Videospielen. Das hier gehört in dieselbe Kategorie: eine kleine Attraktion, die Aufenthaltszeit verkürzt. Gleichzeitig geht der Ausbau weiter – an mehreren Stellen wird noch gebaut. Das sorgt manchmal für enge Gänge und Umleitungen. Nicht ideal, wenn man es eilig hat, aber für ein Foto bleiben die meisten noch kurz stehen.
Fazit: Keine Weltneuheit, aber eine nette Idee, die gut zu Palma passt: ein bisschen Heimat, ein bisschen Touristenspaß. Und wer noch Souvenirs braucht, findet jetzt mehr Auswahl als früher. Ich jedenfalls habe beim Vorbeigehen fast selbst ein Foto gemacht. Zu spät – mein Flug hatte Boarding genannt.