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Palma reicht Bewerbung für Europäische Kulturhauptstadt 2031 ein

Palma reicht Bewerbung für Europäische Kulturhauptstadt 2031 ein

20.09.2025
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Palma präsentiert kommende Woche offiziell ihre Kandidatur für den Titel Europäische Kulturhauptstadt 2031 — mit Blick auf Kunst, Altstadt und Kooperationen auf internationaler Ebene.

Palma will Kulturhauptstadt 2031 werden – und legt nächste Woche los

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Am kommenden Dienstag packt die Stadtverwaltung die Akten und fährt nach Brüssel: Palma stellt im Europäischen Parlament ihre Bewerbung für den Titel \"Europäische Kulturhauptstadt 2031\" vor. Das ist kein kleines Stadtfest, das ist ein Plan, der über Jahre wirken könnte. Erwartet werden Bürgermeister Jaime Martínez und Balearenpräsidentin Marga Prohens, beide sollen die Idee in den Gängen des Parlaments um 11:00 Uhr präsentieren — zumindest heißt es so in internen Einladungen.

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Ich war gestern früh am Passeig del Born, der Himmel noch rostig vom Aufgang, und habe zwei Galeristen mit Kaffeebechern reden hören. \"Endlich spricht jemand über unsere Ateliers\", sagte eine, halb lachend, halb ernst. Das zeigt: Die lokale Szene hat Erwartungen, aber auch Skepsis. Viele fragen sich, ob ein Titel wirklich mehr bleibt als ein Logo auf Plakaten.

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Worauf setzt Palma in der Bewerbung?

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Die Bewerbung setzt stark auf historisches Erbe: Kathedrale, die engen Gassen mit Stadtpalästen, die Markthallen und Orte wie La Llonja oder die Plaça Major. Gleichzeitig betont die Stadt die Verbindung zu Malta — eine ungewöhnliche Partnerschaft, weil Malta ebenfalls für 2031 ins Rennen geht. Das Bekenntnis zur gemeinsamen Geschichte und Austauschprogramme für Künstlerinnen und Künstler sollen ein Kernpunkt der Argumentation sein.

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Im Papier, das mir zugespielt wurde, geht es aber nicht nur um Monumente. Es sind auch Projekte eingeplant, die soziale Teilhabe fördern sollen: Kulturzentren in Vierteln wie Son Canals oder Ciutat Jardí, Residenzprogramme für junge Talente und Kooperationen mit Schulen. Finanzierung und konkrete Zeitpläne fehlen an manchen Stellen noch; das ist offen kommuniziert worden.

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Chance oder Risiko?

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Für viele kleine Betriebe rund um den Hafen und in Portixol wäre ein Schub durch erhöhte Besucherzahlen willkommen. Lokale Künstler hoffen auf Stipendien, Museumsleute auf internationale Vernetzungen. Andere Anwohner blicken kritischer auf mögliche Preissteigerungen und steigenden Alltagsdruck — die Frage nach nachhaltigem Tourismus bleibt im Raum. Ein älterer Herr, der auf der Plaça de Cort täglich sein Zeitungspapier faltet, meinte trocken: \"Kultur ist wichtig, aber bitte keine Konzerte mitten in der Nachbarschaft um zwei Uhr morgens.\"

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Die kommenden Wochen werden zeigen, wie die Idee in Brüssel ankommt. Ob die Jury mehr sieht als Architektur — ob sie die soziale Agenda, die Atelierstipendien und die Verknüpfung mit kleineren Gemeinden der Insel tatsächlich honoriert — ist offen. Für Palma ist die Bewerbung jedenfalls ein Moment, in dem viele Stimmen zusammenkommen: Politiker, Museumsleiter, Gastronomen und eben die Menschen, die hier täglich Leben und Arbeit organisieren.

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Wenn Sie am Dienstag die Übertragung nicht sehen können: Es wird voraussichtlich eine kurze Pressekonferenz geben, und lokale Kanäle berichten. Ich werde ein Auge darauf haben, vielleicht mit einem Kaffee in der Hand und einem Ohr für die Reaktionen der Nachbarschaft.