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Palmas Markthallen führen bald Gebühren für Toiletten ein

Palmas Markthallen führen bald Gebühren für Toiletten ein

02.09.2025
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Wer demnächst im Mercat de l’Olivar, Pere Garau oder Santa Catalina auf die Toilette muss: Es wird Geld kosten – oder einen Code. Ab Oktober sollen Drehkreuze kommen.

Toiletten in Palmas Markthallen werden kostenpflichtig

Wer morgens über einen der belebten Märkte in Palma schlendert, rechnet selten mit einem Drehkreuz. Trotzdem stehen genau diese Drehtüren offenbar ab Herbst vor den WCs einiger Markthallen. Nach Informationen aus Rathauskreisen sollen im Oktober in den großen Märkten von Pere Garau, Santa Catalina und im Mercat de l’Olivar neue Zugangssysteme installiert werden.

Der praktische Hintergrund: Die Verantwortlichen nennen Hygiene, Vandalismus und hohe Reinigungskosten als Gründe. Marktverkäufer, Stammkundinnen und Touristinnen reagieren unterschiedlich. Einige verstehen das – andere finden es unnötig.

Was kostet das nun genau?

Im Mercat de Pere Garau soll der Gang zur Toilette künftig 50 Cent kosten. Im Mercat de l’Olivar ist das Modell anders: Kundinnen mit Einkauf im Markt bekommen laut Ankündigung einen Gratis-Code, der einmaligen Zugang erlaubt. Die Bezahlung soll per Karte erfolgen, Automaten und Terminals werden die Drehkreuze freischalten.

Bei Santa Catalina ist die Auskunft noch knapper: Dort ist von einer ähnlichen Technik die Rede, genaue Preise waren bei Redaktionsschluss nicht verbindlich bestätigt. Die Verwaltung betont, keine spontane Schranke für Besucher aufbauen zu wollen, sondern ein geregeltes System einzuführen.

Wie reagieren die Menschen vor Ort?

Am frühen Morgen vor dem Pere Garau sah ich Verkäuferinnen, die Kisten mit Orangen sortierten, und ältere Stammgäste, die von der Ankündigung hörbar genervt waren. „Wenn man jeden Euro zählt, wird das lästig“, sagte eine Frau, die hier regelmäßig einkauft. Ein Markthändler winkte ab: „Für uns ist wichtig, dass nicht ständig Dreck reinkommt und die Putzkolonne Stunden arbeiten muss.“

Einige Touristinnen, die gerade an einem Stand frischen Kaffee holten, fanden die Regelung verständlich, vor allem wenn dafür die Toiletten sauberer würden. Andere befürchten, dass gerade Seniorinnen oder Leute mit wenig Bargeld abgeschreckt werden könnten.

Technik, Kontrolle und Kartenzahlung

Die angekündigten Terminals akzeptieren offenbar Karten und kontaktloses Bezahlen. KundInnen, die im Mercat de l’Olivar einkaufen, sollen einen einmaligen Zahlcode bekommen – vermutlich an der Kasse oder beim Standpersonal. Das dürfte den einen oder anderen Griff ins Portemonnaie verhindern, ist aber an die Kooperation der Markthändler gebunden.

Politisch wird das Vorhaben nicht überall willkommen sein: Bürgerinitiativen fordern transparente Abrechnungen und klaren Umgang mit Einnahmen. Die Stadtverwaltung versichert, die Einnahmen würden teilweise zur Unterhaltskosten-Deckung verwendet.

Was bleibt zu beobachten?

Ob die Maßnahmen ab Oktober tatsächlich flächendeckend umgesetzt werden und wie reibungslos die Technik funktioniert, bleibt abzuwarten. Für Marktbesucher ändert sich nicht viel – außer dass sie künftig daran denken müssen, Karten dabeizuhaben oder ihren Markteinkauf gegen einen Toilettencode einzutauschen.

Ich werde in den nächsten Wochen noch einmal vorbeischauen, früh morgens, wenn die Marktstände aufklappen und die Insel noch schläft. Dann sieht man am besten, ob die Drehkreuze die Stimmung verändern – oder ob am Ende alles bei Kaffee und frischem Brot bleibt.