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Palma prüft eigene Entsalzungsanlage: Stadt lässt Chancen und Risiken abwägen

Palma prüft eigene Entsalzungsanlage: Stadt lässt Chancen und Risiken abwägen

16.08.2025
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Palma lässt untersuchen, ob eine eigene Meerwasserentsalzungsanlage die Wasserversorgung langfristig sicherer macht. Die Stadtgesellschaft diskutiert Kosten, Umweltfragen und Zeitplan.

Warum Palma über Entsalzung nachdenkt

An einem warmen Augustmorgen, zwischen dem Geruch von frischem Café in der Altstadt und dem stetigen Rauschen am Hafen, liegt ein Thema auf dem Tisch: Wasser. Die Stadtverwaltung von Palma hat Emaya, den städtischen Versorger, beauftragt, zu prüfen, ob die Inselhauptstadt eine eigene Meerwasserentsalzungsanlage bauen sollte. Die Studie kostete rund 41.000 Euro – nicht viel für eine Entscheidung, die langfristig die Versorgung prägen könnte.

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Was dahinter steckt

In den vergangenen Jahren ist der Verbrauch gestiegen: mehr Einwohner, mehr touristische Nachfrage, intensivere Landwirtschaft auf dem Umland. Gleichzeitig schwinden einige natürliche Quellen und Grundwasservorräte. Eine lokale Anlage würde die Abhängigkeit von externen Lieferanten reduzieren und könnte in trockenen Perioden als stabile Backup-Lösung dienen.

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Praktisch gedacht: Hotels in Portixol, Gärtner rund um Marratxí und Familien in Son Espases wären die direkten Nutznießer, wenn eine Anlage zuverlässig zusätzliche Mengen liefert. Die Stadt prüft das aber nicht naiv: Kosten, Energiebedarf und Umweltauswirkungen stehen ebenfalls auf der Checkliste.

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Was die Studie beleuchtet

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Laut Auftrag soll die Machbarkeitsanalyse verschiedene Punkte abarbeiten: Standortoptionen, Investitions- und Betriebs-kosten, Anschluss an bestehende Netze, Energiebedarf und Entsorgung des Konzentrat-Abwassers (der sogenannte \"Sole\"-Ausstoss). Auch Genehmigungswege und Zeitpläne gehören dazu – und natürlich eine Abschätzung, ob sich das ganze finanziell rechnet.

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Ingenieure und Mitarbeitende von Emaya haben bereits Karten studiert und mögliche Areale in Strandnähe aufgelistet. Ein realistischer Zeitrahmen bis zum Baubeginn würde Jahre betragen – nicht Monate. Genehmigungen, Umweltprüfungen und Finanzierungsgarantien sind kleinteilige Arbeit. Viele kennen das: Formulare, Sitzungen in der Plaça de Cort, wieder Formulare.

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Worauf die Diskussion hinausläuft

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Es gibt zwei Seiten. Befürworter sagen: mehr Unabhängigkeit, stärkere Versorgungssicherheit, geringeres Risiko bei Dürrephasen. Kritiker warnen vor hohen Energiekosten, möglichen Umweltschäden durch die Ableitung salzhaltiger Rückstände und der Frage, ob Investitionen anderswo (z.B. in Speicher, Leitungssanierung oder Wassereinsparung) effizienter wären.

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Der Stadtrat will die Ergebnisse der Studie in den kommenden Monaten öffentlich vorstellen. Es ist zu erwarten, dass es Debatten geben wird – in Ratssitzungen, bei Umweltschutzgruppen und in Nachbarschaftsforen. Ein nüchterner, lokaler Blick: Wir sollten vorbereitet sein, aber nicht überstürzt handeln.

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Was das für Anwohner bedeutet

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Für den Alltag ändert sich zunächst wenig. Emaya betont, dass es sich um eine Prüfung handelt, keine Baugenehmigung. Wer aktuell beim Spaziergang an der Mole sitzt, wird also noch kein neues Pumpenhaus sehen. Sollte die Stadt den Weg freigeben, würden Jahre der Planung folgen – inklusive öffentlicher Anhörungen, technischen Tests und Kostenvergleichen.

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Fazit: Palma will Optionen schaffen, um künftig weniger abhängig von externen Wasserlieferungen zu sein. Ob die Antwort am Ende eine eigene Meerwasserentsalzungsanlage ist, bleibt offen. Die Studie liefert die Fakten – dann entscheidet die Stadtgesellschaft.