Ungewöhnliche Spur führt zu Second‑Hand‑Geschäft in Palma
\nDie ruhige Straße, die ich gestern entlangging – ein bisschen Sonne, ein Café, das noch Porreres‑Kaffee anbietet – stand plötzlich im Zeichen von Ermittlungen. In Palma hat ein Second‑Hand‑Laden das Interesse der Polizei geweckt, nachdem mehrere lokale Buchhändler fehlende Exemplare entdeckten.
\nAuslöser war ein Online‑Angebot: Ein Paket mit hochwertigen Neuauflagen und Sammlerstücken, das nach Angaben mehrerer Betroffener kürzlich als gestohlen gemeldet worden war, tauchte auf einer Verkaufsplattform auf. Ein Inhaber erkannte sein Exemplar an speziellen Schutzumschlägen und Seriennummern – und alarmierte die Kollegen.
\nNeun Anzeigen, mehrfacher Schaden
\nInsgesamt erstatteten neun Buchläden Anzeige. Die Schadenssumme wird auf mehrere tausend Euro geschätzt, sagen die Händler, manche fühlen sich betrogen und verunsichert. Es geht nicht nur ums Geld: Es sind seltene Ausgaben, signierte Exemplare und limitierte Bände, die für Sammler und kleine Fachgeschäfte wichtig sind.
\nDie Polizei ermittelt nun gegen den Second‑Hand‑Betreiber. Nach ersten Informationen sollen die Bücher in dem Laden angeboten worden sein — vor Ort und auch online. Ob weitere Geschäfte betroffen sind, wird geprüft.
\nWie kam das heraus?
\nSolche Geschichten beginnen oft unspektakulär: Ein Ladenbesitzer bemerkt eine Lücke im Bestand, ein Sammler vermisst sein Buch, oder ein Käufer erkennt etwas als Fälschung. In diesem Fall war es ein aufmerksamer Händler, der das Angebot im Netz sah und die Merkmale wiedererkannte. Kleinere Details wie eingeklebte Preisaufkleber oder individuelle Schutzblätter verrieten die Herkunft.
\nDie Betroffenen berichten, dass die Bande der verschwundenen Exemplare sich über Wochen gezogen habe. Manche Bücher seien erst vor kurzem geliefert worden; andere fehlen seit der Sommersaison. Ein Geschäftsinhaber in der Nähe des Mercat de l’Olivar sagte: „Das schmerzt uns – wir leben von Raritäten und Vertrauen.“
\nWas nun?
\nDie Polizei hat einige Exemplare sichergestellt, Untersuchungen laufen. Verkäufer und Käufer werden befragt, Kassenunterlagen können ebenso eine Rolle spielen wie Überwachungsaufnahmen. Für die Händler ist klar: Man werde genauer hinschauen, Kontrollmechanismen verbessern und die Nachbarschaft stärker vernetzen.
\nPraktischer Rat: Wer gebraucht kauft, sollte Seriennummern, signierte Widmungen oder andere Merkmale prüfen. Und: Beim Verdacht lieber melden statt wegschauen.
\nDie Geschichte ist offen — mehr Details werden in den kommenden Tagen erwartet. Für Palma bleibt es eine Erinnerung daran, wie schnell Vertrauen im Handel brüchig werden kann, besonders wenn seltene Sammlerstücke im Spiel sind.