Weniger Buden, mehr Kontrolle: Palmas Weihnachtsmarkt in neuer Form
\nIn Palma steht in diesem Winter einiges anders auf dem Weihnachtsmarkt. Die Stadtverwaltung hat entschieden, die Zahl der Stände deutlich zu reduzieren: Statt der vergangenen Jahre mit etwas mehr als 200 Verkaufsplätzen sind für die kommende Saison nur noch 125 vorgesehen. Das hat nicht nur Händler in den Gassen überrascht, sondern sorgt auch für hitzige Diskussionen in Cafés und an Marktständen.
\nWarum die Schrumpfung?
\nDie Begründung aus dem Rathaus klingt vertraut: Beschwerden von Anwohnern über Lärm, Müll und die zunehmende Belegung des öffentlichen Raums. Außerdem wolle man die Wege und Plätze im historischen Zentrum entlasten, heißt es. In der Praxis bedeutet das: Foodtrucks sind künftig nicht mehr zugelassen und alle Anbieter — auch langjährige — müssen sich neu um einen Platz bewerben.
\nDas alte System, nach dem Stammhändler automatisch wieder ihren Platz bekamen, fällt damit weg. Für viele Standbetreiber ist das ein harter Einschnitt. \"Ich stehe seit zehn Jahren in der Altstadt, jetzt fängt alles wieder von vorn an\", sagt eine Marktfrau, die namentlich nicht genannt werden möchte. \"Ob das fair ist, muss sich zeigen. Aber wir brauchen Planungssicherheit.\"
\nReaktionen aus der Nachbarschaft
\nUnter Nachbarn liest sich die Stimmung gemischt. Einige begrüßen die Maßnahme: weniger Gedränge, sauberere Straßen und mehr Raum für Fußgänger. Andere befürchten, dass die Marktvielfalt leiden wird — gerade die kleinen, lokalen Anbieter könnten aus dem Raster fallen. Spaziergänger, die abends den Passeig del Born entlangschlendern, bemerken bereits jetzt, dass die Lichterketten und Buden weniger gedrängt wirken.
\nDie Verwaltung kündigt an, transparente Vergabekriterien veröffentlichen zu wollen und bevorzugt Konzepte mit lokalem Bezug und geringem Ressourcenverbrauch. Ob das reicht, um den Ärger zu dämpfen, bleibt offen. Händler fordern faire Fristen und klare Informationen, damit sie ihre Jahresplanung nicht über den Haufen werfen müssen.
\nWas Besucher erwarten können
\nFür Besucher heißt das: ein kompakterer Markt, vermutlich konzentrierter auf einige zentrale Plätze der Stadt. Wer auf Foodtrucks gehofft hat, muss dieses Jahr umplanen. Gleichzeitig bieten weniger Stände die Chance für mehr Platz zwischen den Buden und ein entspannteres Flanieren — sofern die Auswahl trotzdem stimmt.
\nDie Fristen für die Neuanmeldung sollen in den kommenden Wochen bekannt gegeben werden. Dann wird sich zeigen, welche Anbieter wiederkommen, wer weichen muss und ob Palma damit eine neue, ordnendere Handschrift für die Weihnachtszeit findet. Und ja, es wird wohl wieder heiß diskutiert — in der Bar an der Ecke, beim Bäcker um die Ecke und auf der Plaza.