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Peter Maffay zieht Bilanz: Musik, Stiftung und seine Verbindung zu Mallorca

Peter Maffay zieht Bilanz: Musik, Stiftung und seine Verbindung zu Mallorca

11.09.2025
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Der Musiker spricht über das Ende großer Tourneen, warum kleinere Konzerte bleiben, seine Stiftung auf Mallorca und die Bedeutung von Natur und Familie.

Ein Leben, das nach Hause kommt — und trotzdem weiterklingt

Vor dem Haus der Stiftung in Pollença blähte gerade eine späte Tramuntana-Brise die Olivenzweige, als er mir gegenüber Platz nahm. Peter Maffay wirkte ruhig, fast gelassen — kein Showman, eher jemand, der nach 50 Jahren auf der Bühne bewusst auswählt, was noch auf seine To‑Do‑Liste kommt.

Keine großen Tourneen mehr, aber die Musik bleibt

Seine großen Stadion‑Touren sind vorbei: 2024 markierte für ihn das Ende dieser Phase. Das heißt aber nicht: Schluss mit Musik. Maffay plant künftig handverlesene Auftritte in mittleren Hallen, die er gern „Love Places” nennt — Orte mit 10.000 bis 14.000 Leuten, die Atmosphäre statt Großrausch bieten. "Ich will nicht mehr im Tourneekorsett leben", sagt er und lacht kurz. Familie, Ruhe und weniger Stress sind ihm wichtiger geworden. Seine Frau Hendrikje und Tochter Anouk spielen dabei eine große Rolle — und das merkt man.

Stiftung, Natur und kleine Erfolge

Die Arbeit der Peter‑Maffay‑Stiftung auf der Insel ist für ihn kein Lippenbekenntnis. Früher brachte man Jugendliche aus Deutschland nach Mallorca, inzwischen konzentriert sich die Arbeit stärker auf Kinder aus Spanien selbst. Zwei Wochen in der Finca, Betreuung, Ausflüge in die Natur: das Programm soll Schutzräume schaffen und Kindern helfen, wieder Vertrauen zu fassen. „Die Natur hier ist ein Lehrer“, meint er. Und ja, die Stiftung ist eher Impulsgeber als strenge Einrichtung — Vermittlung läuft oft über Jugendämter und lokale Partner.

Auch Themen wie Naturschutz liegen ihm am Herzen. Er erinnert an die Debatten um die Autobahn oder Wasserknappheit auf der Insel: Fortschritt bringe Komfort, aber auch Verantwortung. Für seine Haltung bekam er Anerkennung von Umweltgruppen — wichtiger als Trophäen sei jedoch die tägliche Arbeit im Kleinen.

Nachwuchs, Team und ein bisschen Dankbarkeit

Sein Sohn Yaris findet seinen eigenen Weg in der Musikwelt, kopiert den Vater nicht — so beschreibt es Maffay stolz und entspannt. Und immer wieder betont er, wie viel ihm die Menschen auf Mallorca gegeben haben: Türen öffneten sich, aus Fremden wurden Freunde, aus Projekten wurden längere Verpflichtungen. Das Leben zwischen Tutzing und Pollença ist heute eine Balance: Deutschland ist Wohnsitz, die Insel bleibt Herzensort.

Fazit: Keine großen Abschiedsreden, eher ein bewusstes Umdisponieren. Wer ihn trifft, spürt: Die Energie ist nicht weg, sie hat nur eine andere Adresse bekommen — kleinere Bühnen, intensive Stiftungstage und mehr Zeit für die Familie. Ganz schön menschlich, irgendwie.