Weil er Abschlepp‑ und Parkgebühren nicht zahlen wollte, stieg ein 70‑Jähriger in seinen Porsche und brauste vom Gelände. Eine Verfolgungsjagd von Palma bis vor die Guardia‑Civil‑Wache in Llucmajor endete mit seiner Festnahme.
Kurzer Zündfunke, lange Verfolgung
Es begann wie ein schlechter Tag mit einer Rechnung: Ein Porsche war am Samstagabend von einem städtischen Abschleppdienst in Palma abgeholt worden. Gegen 18:15 Uhr, so berichten Augenzeugen, tauchte der Besitzer am Gelände auf, lehnte offenbar die Gebühren ab und setzte sich stattdessen wieder an das Steuer seines Sportwagens.
Durch die Schranke und los
Statt zu bezahlen soll der 70‑Jährige die Schranke durchbrochen und so den Hof verlassen haben. Zwei Mitarbeiter waren laut Berichten nur knapp auf der Seite, als das Auto losraste. "Ich habe noch gerufen", sagt eine Nachbarin, die den Knall der Metalltür gehört hat. Dann ging alles sehr schnell: Notrufe, Blaulicht, mehrere Streifenwagen.
Von Palma über Can Pastilla bis Llucmajor
Die Verfolgung führte über die Ausfallstrecken in Richtung Südosten – viele nennen die Ma‑19 – vorbei an Can Pastilla, durch einzelne Industriegebiete und schließlich nach Llucmajor. An der Suche waren Streifenwagen der Lokalpolizei, eine Motorradeinheit und später auch die Guardia Civil beteiligt. Mehrere Anwohner filmten Teile der Fahrt mit dem Handy, die Bilder verbreiteten sich schnell in den Messenger‑Gruppen.
Ende an der Wache
Die Fahndung endete unmittelbar vor der Guardia‑Civil‑Wache in Llucmajor. Die Beamten stellten eine Straßensperre und hielten das Fahrzeug an. Der Mann wurde vor Ort festgenommen. Er muss sich nun unter anderem wegen Sachbeschädigung durch das Durchbrechen der Schranke, wegen gefährlicher Fahrweise und wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt verantworten.
Das Auto wurde erneut sichergestellt und ins städtische Depot gebracht. Abschleppgebühren und Bußgelder können, wie viele hier wissen, schnell in die Hunderte gehen – Ärger gibt es also auf mehreren Ebenen.
Lehre des Abends
Die Stimmung in der Nachbarschaft ist gemischt: Erleichterung, dass niemand schwer verletzt wurde. Und auch ein bisschen Kopfschütteln über die Aktion eines Rentners, der offenbar lieber aufs Gaspedal trat als ein Ticket zu zahlen. Ob das in Nachhinein günstiger kommt? Unwahrscheinlich.
Ein Hinweis zum Schluss: Wenn das Auto abgeschleppt wird, sind Wut und Frust nachvollziehbar. Aber hinter dem Steuer zu fliehen, gefährdet Menschen – und bringt schnell ernsthafte strafrechtliche Folgen mit sich.
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