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Portopetro bekommt Tiefgarage und Platz: Abschluss noch dieses Jahr?

Portopetro bekommt Tiefgarage und Platz: Abschluss noch dieses Jahr?

24.09.2025
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In Portopetro rollen die Bagger weiter: Eine neue Tiefgarage mit Platzanlage soll den Ortskern entlasten — das Projekt ist teuer und nicht unumstritten.

Eine neue Tiefgarage, ein Platz darüber — und die Diskussion dahinter

Wenn man an einem späten Nachmittag durch Portopetro schlendert, hört man die Baustelle schon aus der Nähe des kleinen Fischereihafens: Betonmischer, gelegentliches Hämmern und das entfernte Piepen von Baufahrzeugen. Die Gemeinde Santanyí hat das Projekt gestartet, das dem Ort 20 neue Parkplätze verschaffen und zugleich einen öffentlichen Platz mit Spielgeräten, Sitzbänken und viel Grün schaffen soll.

Warum mitten in der Saison begonnen wurde

Manchen Anwohnern stieß es sauer auf, dass die Arbeiten bereits im Sommer anliefen — zu einer Zeit, in der die Straßen voller Feriengäste sind und die Gastronomie Hochbetrieb hat. Die Erklärung der Verwaltung ist pragmatisch: strikte Fristen. Das Projekt muss bis Ende 2025 fertig sein, deshalb blieb kein Platz für eine gemütlichere Bauphase im Winter.

Finanziell ist das Vorhaben kein Kleines: Insgesamt sind knapp 946.000 Euro veranschlagt. Den größten Anteil trägt der Verband für touristische Unterkünfte (Consorcio Bolsa de Alojamientos Turísticos) mit rund 680.000 Euro, die Gemeinde stemmt etwa 265.000 Euro. Für viele klingt das nach viel Geld — für andere ist es eine Investition in die Alltagstauglichkeit des Ortes.

Was gebaut wird — kurz und knapp

Geplant sind 20 Stellplätze in einer Tiefgarage, die von einem 480 Quadratmeter großen Aussichtspunkt überdacht wird. Von dort hat man später einen direkten Blick auf den kleinen Hafen; Bikeschmuck und ein bisschen städtisches Mobiliar sollen das Ganze abrunden. Die Zufahrt soll durch bessere Beschilderung geordnet werden — für die, die hier nicht jeden Tag einparken müssen, ein Segen.

Die Bürgermeisterin betonte kürzlich gegenüber der Gemeindezeitung, dass der neue Platz den Ortskern als Treffpunkt aufwerten solle. Joana Adrover, als lokale Vertreterin aktiv vor Ort, bemerkte, man könne bereits ansatzweise erahnen, wie der Raum wirken werde — nach Monaten des Lärms also ein kleiner Hoffnungsschimmer für die Nachbarschaft.

Was die Leute sagen

Bei einem Espresso am Hafen am Vormittag hörte ich Stimmen von beiden Seiten: Eine ältere Anwohnerin wünscht sich weniger Baustellenlärm und mehr Rücksicht, ein Cafébetreiber hofft auf mehr Laufkundschaft, weil Besucher künftig leichter parken können. Die Balance zwischen Bauarbeiten und Lebensqualität bleibt ein Thema — niemand liebt Baulärm, aber viele wollen auch nicht jeden Tag im Kreis fahren, bis ein Parkplatz frei ist.

Ob das Projekt wirklich alle Probleme löst, werden die kommenden Monate zeigen. Eines ist aber klar: Portopetro verändert sich Stück für Stück — manchmal laut, manchmal mit kleinen, guten Ideen mitten im Trubel.