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Robert Redford ist tot — Die Insel, auf der er Kraft suchte

Robert Redford ist tot — Die Insel, auf der er Kraft suchte

16.09.2025
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Robert Redford starb mit 89 Jahren. Für viele auf Mallorca bleibt er der geheimnisvolle Künstler, der hier Ruhe und neue Perspektiven fand.

Robert Redford ist im Alter von 89 Jahren gestorben

Die Nachricht kam still und doch wie ein Schlag: Robert Redford ist nicht mehr. Der Schauspieler und Regisseur, der Generationen geprägt hat, ist im Schlaf in seinem Haus in Utah gestorben. Für uns auf Mallorca bedeutet das: Eine Figur, die hier oft nur in Zwischenräumen auftauchte — als Nachbar, als Urlauber, als jemand, der Ruhe suchte — gehört nun endgültig der Geschichte an.

Warum die Insel ihm so viel bedeutete

Das Mallorca in Redfords Erzählungen war kein Postkartenort. Er kam als junger Mann, blieb für eine Weile, malte, wanderte über die Halbinseln und erzählte später, wie diese Zeit Richtung und Gelassenheit brachte. Mitte der Sechziger lebte er, so heißt es, mit seiner Familie in Port d'Alcúdia – eine Phase, in der er zwischen Kinderlachen am Hafen und langen Spaziergängen an der Küste abwog, ob die Bühne wirklich sein Zuhause bleiben sollte.

Ich erinnere mich an Gespräche mit Leuten aus der Nachbarschaft, die ihn nur flüchtig sahen: beim Bäcker an der Ecke, mit einem Skizzenblock unter dem Arm, oder auf dem Markt, wo er sich Oliven und Brot kaufte. Solche kleinen Begegnungen machen einen Menschen hier irgendwie vertraut, auch wenn man ihn nie näher kennt.

Mehr als nur Rollen

Seine Filme — von cleveren Heist‑Geschichten bis zu großen Dramen — sind Teil unseres kulturellen Gedächtnisses. Doch Redford suchte auch abseits des Rampenlichts nach Antworten. Ein Sabbatjahr in Andalusien, die frühen Tage als Maler: das alles zeigt eine Seite, die viele überrascht. Er war nicht nur Schauspieler oder Regisseur, sondern jemand, der konsequent Freiräume suchte.

Für Mallorca bedeutet sein Weggang, dass eine Verbindung verlorengeht, die oft ohne große Worte auskam. Die Insel hat Prominente, die auf Fotos glänzen — und solche, die nachts am Fenster sitzen, malend, nachdenkend. Letztere bleiben in Erinnerung auf eine leisere, eigene Art.

Wenn man jetzt durch Palma schlendert, die Passeig Mallorca entlang, hört man Gespräche über seine Filme, über die alten Geschichten aus Port d'Alcúdia und das Bild eines Mannes, der sich immer wieder zurückzog, um Kraft zu finden. Das ist kein lautes Gedenken. Es ist vielmehr ein kollektives Innehalten — ein Danke für die Momente, in denen uns seine Arbeit berührt hat.

Unsere Gedanken sind bei seiner Familie und all denen, die ihn liebten. Die Filme bleiben. Die Erinnerungen hier auf der Insel auch.