Mallorca Magic Logo
Sauberes Wasser in Sant Elm: Drei Pumpen sollen die Algenplage beenden

Sauberes Wasser in Sant Elm: Drei Pumpen sollen die Algenplage beenden

05.09.2025
👁 2374

Nach jahrelangem Algenärger testet Andratx eine technische Lösung: Drei Pumpen sollen das Meer vor Sant Elm umwälzen. Probephase noch 2025, volle Wirkung ab 2026 erwartet.

Endlich wieder blaues Wasser in Sant Elm?

\n

Wer in Sant Elm zur Mittagszeit am kleinen Hafen steht, kennt das: Kinder planschen, Fischer polieren ihre Boote, und manchmal riecht das Meer nach Grün – Algen haben den Badeplatz überzogen. Seit mehr als 15 Jahren ärgern sich Einheimische und Sommergäste über die braun-grünen Wellen. Jetzt hat der Rat von Andratx ein handfestes Projekt gestartet, das genau dort ansetzen soll, wo es weh tut: im Wasser.

\n\n

Was wurde gemacht?

\n

Auf Anordnung des Gemeinderats wurden drei Pumpen installiert, die das Meerwasser vor der Bucht in Bewegung bringen sollen. Ziel ist keine chemische Keule, sondern mechanische Umwälzung: mehr Austausch mit tieferen Wasserschichten, weniger stehende Massen, weniger Nährstoffansammlungen, kurz gesagt — weniger Algenblüte. Die Anlage kostete rund 350.000 Euro und wurde in den letzten Wochen montiert.

\n\n

Probephase und Alltag

\n

Die Technik soll noch gegen Ende der Saison getestet und feinjustiert werden. Das klingt unspektakulär, ist aber wichtig: Pumpen, Strömungen und Wetter spielen zusammen, und niemand will im Oktober plötzlich eine unerwartete neue Strömung vor dem Strand. Nach den Tests ist das Ziel, dass die Anlage ab 2026 dauerhaft läuft.

\n\n

Vor Ort hört man unterschiedliche Stimmen. Die Besitzerin einer kleinen Strandbar am Paseo sagt trocken: „Wenn das Wasser wieder klar ist, dauert der Aperol weniger lang.“ Ein älterer Fischer aus der Bucht wundert sich, ob die Fische die neue Strömung mögen. Beides berechtigte Fragen. Die technische Hoffnung ist, dass regelmäßiges Umwälzen die Bedingungen für die Algen schlicht unattraktiv macht.

\n\n

Warum jetzt?

\n

Die vergangenen Jahre waren ungewöhnlich warm, und lokale Zuflüsse haben zu einer erhöhten Nährstoffkonzentration geführt. Vor allem nach kräftigem Regen schwemmt mehr organisches Material ins Meer und bietet den Algen Nahrung. Die Pumpen sollen dafür sorgen, dass dieses Material nicht in der seichten Bucht liegenbleibt.

\n\n

Praktisch bedeutet das für Badegäste: kürzere Phasen mit trübem Wasser, weniger unangenehmen Geruch und mehr Tage, an denen man ohne Kopfkino ins Meer springt. Und für Anwohner? Weniger Beschwerden, hoffentlich weniger Arbeit beim Reinigen von Booten und Stegen.

\n\n

Was bleibt offen?

\n

Ein Technik-Eingriff löst nicht automatisch alle Probleme. Langfristig werden auch Maßnahmen an Land nötig sein — besserer Umgang mit Dünger, renaturierte Zuflüsse, und mehr Sensibilität bei Bauprojekten im Hinterland. Die Pumpen sind ein Schritt, nicht das Ende der Geschichte.

\n\n

Ich werde in den kommenden Monaten wieder an den Hafen gehen, mit Leuten reden und die sichtbaren Folgen beobachten. Kleine Orte wie Sant Elm leben von ihren Stränden; wenn das Wasser stimmt, atmet der ganze Ort auf. Und ganz ehrlich: Ich freue mich auf den ersten klaren Morgen, wenn das Meer wieder so blau aussieht, dass man die Steine unter Wasser erkennt. Das ist für viele hier mehr als Urlaub – das ist Alltag.