Trauer in Santa Ponça: Angehörige sammeln für Beerdigung
Es ist eine dieser Nachrichten, die einen kleinen Ort für einen Moment stilllegen: Ein 51-jähriger deutscher Resident ist Ende Juli in Santa Ponça bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Er war auf dem Weg zur Arbeit, sagen Nachbarn. Die Straße, die viele von uns morgens passieren, ist jetzt Ort einer Familiestragödie.
Ein Sohn bleibt zurück
Der Mann hinterlässt einen 13-jährigen Jungen, der zuletzt bei seinem Vater gelebt hat. Freunde beschreiben den Verstorbenen als ruhigen Typen, der oft frühmorgens mit dem Rad losfuhr – Helm, kurze Hose, eine Thermoskanne in der Gepäcktasche, so erinnere sich eine Bekannte vom Kiosk an der Ecke der Calle del Mar. Die Familie steht unter Schock; in der Nachbarschaft spricht man leise über Termine, Lehrer und wer beim Jungen vorläufig einspringen kann.
Warum Geld gesammelt wird
Bestattungen auf der Insel kosten schnell mehrere tausend Euro. Die Angehörigen haben errechnet, dass rund 6.000 Euro anfallen – Luft für eine Familie, die nicht vorbereitet war auf so etwas. Deshalb hat die Ex-Partnerin und Mutter des Jungen eine Spendenaktion gestartet. Ziel ist zunächst, 2.200 Euro zusammenzubekommen, um die dringendsten Kosten zu decken und dem Kind Zeit zu verschaffen, die nächsten Schritte zu ordnen.
Die Organisatorin schreibt, dass sie jede Hilfe annimmt und betont: „Ein Minderjähriger darf nicht für so etwas aufkommen müssen.“ Das ist verständlich, und viele, die hier leben, nickten beim Lesen der Nachricht leise mit dem Kopf. Wer kann, spendet ein bisschen; andere bieten Kleidung oder Zeit an.
Wie die Gemeinde reagiert
In Santa Ponça sind solche Dinge nicht abstrakt. Der Cafébesitzer an der Promenade, Maria, sammelte am Wochenende Unterschriften und organisierte eine kleine Aktion: Kekse gegen Spende. Der Schulfreund des Jungen brachte sein Fahrrad vorbei und sagte, es sei das Mindeste. Solche Gesten kosten wenig, helfen aber enorm, wenn plötzlich vieles offen ist.
Die Angehörigen planen die Beisetzung auf Mallorca; ein genauer Termin steht noch nicht fix. Wer näher helfen will, findet die Aktion auf einer bekannten Plattform im Netz. Die Familie bittet um respektvollen Umgang und darum, dem Jungen den Raum zum Trauern zu lassen. Zu viel Öffentlichkeit würde ihm mehr schaden als nützen.
Ein Wunsch: Ruhe und Unterstützung
Der ungewohnte Lärm an der Ecke, das tägliche Kommen und Gehen, bekommt jetzt eine andere Farbe: Trauer. Und ein Wunsch bleibt immer gleich in solchen Situationen – dass Menschen zusammenstehen, ohne großes Tamtam, und dafür sorgen, dass ein Kind nicht allein mit den Kosten und der Trauer bleibt. Wenn Sie helfen wollen: Jede Spende, jeder Anruf bei Freunden, jede angebotene Stunde praktischer Unterstützung zählt.
Kontakt: Informationen zur Spendenaktion sind online verfügbar. Für Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Organisatorin über die Plattformbeschreibung.