Mallorca Magic Logo
Stau, Streit, Stillstand: Sóllers Umgehungsstraße steckt fest

Stau, Streit, Stillstand: Sóllers Umgehungsstraße steckt fest

18.09.2025
👁 1973

Die geplante Umgestaltung der wichtigsten Zufahrt nach Sóller soll helfen, doch seit Monaten wächst vor allem eines: die Ungeduld der Anwohner. Grund: fehlende Absprachen zwischen Inselrat, DGT und Gemeinde.

Wenn die Hauptstraße jeden Morgen wieder zum Geduldsspiel wird

Wer morgens gegen 9:00 Uhr über die Umgehungsstraße nach Sóller fährt, kennt das: Zähfließender Verkehr, Busse, Reisegruppen mit Koffern, und Fußgänger, die aus Gewohnheit die Fahrbahn nutzen, weil Gehwege fehlen. Abends dann zwischen 17:00 und 19:00 Uhr das gleiche Bild – Stoßzeiten, die keiner mag.

Warum die Umgestaltung stockt

Eigentlich gibt es einen Plan: vier neue Kreisverkehre, ein durchgehender Radweg, klare Park-and-Ride-Flächen und ein Parkverbot an den Seitenstreifen. Die Idee klingt vernünftig und wäre - sagen die meisten - ein Gewinn für die Sicherheit. Nur: die Umsetzung hängt. Verantwortlich machen viele den fehlenden Austausch zwischen Inselrat, der Verkehrsbehörde DGT und der Gemeinde. Gespräche, die seit über einem Jahr geführt werden sollten, schlurfen vor sich hin.

„Die Pläne sind da, aber es fehlt die Unterschrift dort und das OK da“, sagt ein Anwohner, der oft mit dem Fahrrad die Strecke umgeht. Klingt vertraut? Ist es auch. Wer morgens beim Bäcker in Can Repic steht, hört schon die Hupen.

Parkprobleme und Poller – eine halbe Lösung

Poller wurden aufgestellt, neue Parkplätze ausgewiesen. Trotzdem stellen viele Fahrer ihre Autos weiter auf den Seitenstreifen ab – oft aus Bequemlichkeit, oft, weil die offiziellen Parkflächen saisonal geschlossen sind. Das führt zu blockierten Fahrspuren und Frust bei Busfahrern, Lieferanten und Anwohnern. Kontrollen? Kaum. Die Ortspolizei erreicht nicht jeden Winkel.

Ein weiterer Punkt: Fußgängergruppen, besonders Touristengruppen, breiten sich auf der Straße aus, wenn der Bürgersteig fehlt. Das erhöht die Unfallgefahr. Das hört man in den Cafés an der Plaza: Gespräche über gefährliche Momente gibt es täglich.

Was jetzt ansteht

Inselrat, DGT und Gemeindeverwaltung wollen sich in den kommenden Tagen erneut an einen Tisch setzen. Ziel: offene Fragen klären, Zuständigkeiten festlegen, damit die Bauarbeiten Ende 2025 beginnen können. Ob das klappt? Viele winken skeptisch. Erfahrungen der letzten Monate haben die Erwartungen gedämpft.

Ein Hoffnungsschimmer: Wenn die Kreisverkehre kommen und der Radweg wirklich durchgezogen wird, könnte die Route sicherer und entspannter werden. Bis dahin bleibt Sóller in Stoßzeiten ein Nadelöhr – mit genervten Fahrern, gestressten Busfahrern und Anwohnern, die sich irgendwann eine Lösung wünschen, die länger hält als eine Saisonplanung.