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Stauseen auf Mallorca fallen weiter: Trinkwasser wird knapper

Stauseen auf Mallorca fallen weiter: Trinkwasser wird knapper

05.09.2025
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Gorg Blau und Cúber liegen deutlich unter dem Vorjahresniveau. Emaya und Wetterdienste warnen: Ohne nennenswerten Regen drohen weitere Einschränkungen.

Stauseen auf Mallorca fallen weiter — was das für Palma und die Dörfer bedeutet

Die Zahlen klingen unspektakulär, bis man den Wasserhahn aufdreht und merkt, dass weniger rauskommt. Aktuell liegen die beiden wichtigsten Speicher der Insel, Gorg Blau und Cúber, gemeinsam bei rund 29,45 Prozent Füllstand. Gorg Blau hält etwa 30,51 Prozent seiner Kapazität von 7,36 Hektometerkubikmetern, Cúber kommt auf knapp 27,81 Prozent. Das teilt der Versorger Emaya mit — und die Stimme in der Hotline klingt nicht entspannt.

Im Alltag heißt das: weniger Puffer für heiße Wochen, für die Landwirtschaft und für die Tourismus-Hochsaison, die in unseren Dörfern nie ganz weg ist. Meteorolog:innen der AEMET sprechen von einem "leicht trockenen" August: im Schnitt nur etwa 13,1 Liter Regen pro Quadratmeter — das sind rund 38 Prozent unter dem langjährigen Mittel. Ja, es gab einzelne kräftige Schauer, zum Beispiel in Colonia de Sant Pere, aber die haben das Gesamtbild nicht gerettet.

Warum das Sorgen macht

Die Insel lebt zu großen Teilen von diesen Stauseen. Palma bezieht zusätzlich rund 17 Prozent seines Trinkwassers aus Quellen, die seit Jahrhunderten genutzt werden — Wasser, das durch Kalksteinleitungen aus der Serra de Tramuntana in die Inselmitte gelangt. Insgesamt speisen solche Quellen schätzungsweise über 30 Millionen Kubikmeter ins Netz. Doch wenn Speicher schrumpfen, wird dieser zusätzliche Vorrat plötzlich viel wichtiger.

Fachleute warnen: Ohne relevante Niederschläge im Herbst könnten die Seen bis auf 20 Prozent fallen. Zum Vergleich: Letztes Jahr erreichten die Speicher im Oktober mit knapp 27 Prozent einen Tiefstand, nach Herbstregen stieg der Füllstand dann wieder auf etwa 40 Prozent zum Jahresende. Solche Schwankungen sind normal — aber sie werden riskanter, wenn trockene Sommer häufiger werden.

Was jetzt schon passiert (und was wir tun können)

Auf der Insel sieht man es an kleinen Dingen: stachelige Rasenflächen, ausgedünnte Bewässerungspläne in Gärten, vereinzelte Einschränkungen bei großflächigen Bewässerungen in Gemeinden. Manche Bauern schieben Trinkwasser in Tanks, andere hoffen auf Regen. Emaya empfiehlt Haushalten, sparsam zu sein — tropfende Wasserhähne reparieren, Dusche statt Badewanne, nachts gießen wenn überhaupt.

Kurzfristig helfen nur zwei Dinge: gemeinsames Sparen und verlässlicher Regen. Die Prognosen sind zögerlich. Bis es deutlich mehr Wasser in den Stauseen gibt, bleibt es ratsam, achtsam mit dem letzten Tropfen umzugehen — ob man nun in Palma, Sóller oder in einem Bergdorf wohnt. Und ja: das Gespräch über langfristige Lösungen, Speichertechniken und gerechtere Verteilung sollte jetzt wieder ganz oben auf der Agenda stehen.