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Stromdiebstahl legt Teile von Palma lahm: Fünf Viertel zeitweise ohne Licht

Stromdiebstahl legt Teile von Palma lahm: Fünf Viertel zeitweise ohne Licht

19.08.2025
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In Son Ferriol, Secar de la Real, Son Espanyol, Poble Espanyol und Polígono de Levante blieb die Straßenbeleuchtung aus – mutmaßliches Täterpaar festgenommen.

Nächte ohne Licht: Anwohner besorgt, Polizei ermittelt

Als ich am Montagabend gegen 22:30 Uhr durch Son Ferriol fuhr, fiel sofort auf: die Straßenlaternen sind aus. Kein stimmungsvolles Kerzenlicht – eher ein schaler, unsicherer Schatten. In den vergangenen Monaten waren gleich mehrere Viertel Palmas plötzlich im Dunkeln: Son Ferriol, Secar de la Real, Son Espanyol, Poble Espanyol und das Polígono de Levante.

Was passiert ist

Nach Angaben der Ermittler hat ein mutmaßliches Paar über Monate hinweg immer wieder Kabel der Straßenbeleuchtung gestohlen, teils aus Bodenschächten, teils von Freileitungen. Insgesamt sollen mehr als 1.000 Meter Kabel und rund eine Tonne Material entwendet worden sein. Der Schaden wird auf etwa 40.000 Euro geschätzt – zuzüglich der Kosten für Notreparaturen und nächtliche Kontrollen.

Die Nationalpolizei griff nach mehreren Anzeigen ein und nahm den Mann und die Frau Anfang der Woche fest. Der Mann sei bereits wegen ähnlicher Delikte bekannt gewesen; die Frau soll das Diebesgut vermittelt und verkauft haben. Die Polizei macht darauf aufmerksam, dass der Erlös für das verkaufte Material in keinem Verhältnis zum angerichteten Schaden steht.

Wie sich die Ausfälle anfühlen

Bewohner berichten von unsicheren Wegen zum Supermarkt, verlegten Autos und Kindern, die abends nicht mehr allein zum Spielplatz gehen dürfen. Ein Nachbar in der Calle San Sebastián sagte mir, er habe am Wochenende eine kaputte Laterne mit einem Brett provisorisch markiert – bis die Monteure kommen. Handwerker, die für die Wartung zuständig sind, meldeten wiederholte Sabotage an denselben Stellen; oft handelte es sich um kurze Abschnitte derselben Straße.

Die Situation zeigt eine seltsame Kombination aus Dreistigkeit und Organisiertheit: Kabel aufschneiden, Material abtransportieren und dann irgendwo in kleinen Stückmärkten verkaufen. Für die Stadt und die Versorgungsunternehmen bedeutet das nicht nur Kosten, sondern auch Gefährdung der öffentlichen Sicherheit.

Polizei bittet um Hinweise

Die Ermittler rufen Anwohner und Beschäftigte in den betroffenen Vierteln dazu auf, ungewöhnliche Aktivitäten zu melden – vor allem abends und nachts. Wer auffällige Fahrzeuge oder Personen gesehen hat, sollte die Hinweise der Nationalpolizei weitergeben. Zeugenberichte hätten bereits geholfen, Muster zu erkennen und lückenhafte Tatzeiten einzugrenzen.

Praktischer Tipp: Wenn Ihnen eine Dunkelstelle auffällt, notieren Sie Straße und Uhrzeit und melden Sie es dem nächstgelegenen Wartungsunternehmen oder der Polizei. Es klingt banal, aber oft sind es genau diese kleinen Hinweise, die eine Spur ergeben.

Dass ein paar hundert Meter Kupferkabel die Straßen in Dunkelheit tauchen können, überrascht nur, wenn man nicht oft genug durch die Viertel geht. Für den Moment bleibt den Bewohnern nur: vorsichtig sein, Licht ins Dunkel bringen – im wörtlichen und im übertragenen Sinn.