Alice hat Teile der Balearen hart getroffen: Terminal auf Ibiza überflutet, MA-15 bei Porto Cristo unter Wasser. Ein Weckruf für bessere Abfluss- und Notfallpläne.
Alice zeigt ihre Zähne: Warum dieser Sturm mehr als nasse Straßen hinterlässt
Als die ersten Blitze den Abendhimmel über den Balearen durchzogen und die Sirenen der Einsatzkräfte wie ferne Mahner klangen, wurde schnell klar: Das war kein gewöhnlicher Schauer. Gegen 18:30 Uhr öffnete der Himmel seine Schleusen, und in Windeseile verwandelten sich Dorfstraßen in Rinnsale, Plätze in kleine Seen. Auf Ibiza tropfte Wasser aus der Decke des Terminals, auf Mallorca standen Autos halb im Wasser – besonders dramatisch auf der MA-15 bei Porto Cristo, die Zufahrt zur Cala Romántica wurde an mehreren Stellen weggespült.
Das akut Sichtbare: Schäden, Evakuierungen, gesperrte Flüge
Augenzeugen berichten von nassen Koffern auf Förderbändern, resignierten Reisenden und hastig abgesperrten Bereichen am Flughafen. Einige Flüge mussten umgeleitet oder gestrichen werden. Auf Mallorca waren es vor allem enge Straßen in Küstenorten und die Zufahrten zu Hotels, die plötzlich nicht mehr passierbar waren. Die Bilder: Wasser, das gegen Hauswände schlägt, Kehrmaschinen, die braun-schlierige Massen wegschieben, Traktoren, die Sandsäcke schleppen — typisch mallorquinisch, ein bisschen Improvisation und viel Einsatz. Für weitere Informationen zu den Auswirkungen des Sturms und der aktuellen Lage, besuchen Sie bitte Mallorca Magic.
Die Leitfrage: Waren wir vorbereitet — und wenn nein, warum nicht?
Die einfache Antwort lautet: Teilweise. Schutz- und Rettungskräfte reagierten schnell, Warn-Apps und SMS erreichten viele Haushalte, evakuierte Menschen fanden Platz in Gemeindehäusern. Die einschränkende Antwort ist aber: Infrastrukturen zeigten Anfälligkeiten, die so manches Fragezeichen hinterlassen. Wie konnte Wasser problemlos durch ein Terminaldach in einer modernen Flughafenanlage dringen? Warum verwandelte sich die MA-15 innerhalb von Minuten in ein reißendes Gewässer?
Wenige beleuchtete Details, die jetzt wichtig werden
Erstens: Kanalisationen in vielen älteren Städten sind für extreme, kurzzeitige Niederschläge nicht ausgelegt. Sie schaffen moderate Dauerregen, nicht aber Sturzfluten, bei denen Blitzregen auf versiegelte Flächen trifft. Zweitens: Torrentos—die natürlichen Abflussrinnen—werden durch Bau, Verbauung und fehlende Pflege oft verkürzt oder verengt. Wenn diese Rinnen nicht regelmäßig entschlammt werden, verliert die Landschaft ihre natürliche Pufferfunktion. Drittens: Gebäude- und Flughafenplanung fokussiert oft auf langfristige, normale Wetterzyklen, nicht auf plötzlich auftretende Extremereignisse. Dies ist ein Aspekt, den viele regionale Behörden verbessern müssten, um künftige Wetterschäden zu minimieren.
Reaktion und Koordination: Gut, aber mit Luft nach oben
Policía Local, Guardia Civil, Protección Civil und Feuerwehren arbeiteten die Nacht durch. Dennoch berichten Bürger von verzögerten Informationen in manchen Ortsteilen und von schlecht ausgeschilderten Sperrungen auf Landstraßen. Ein Blick in die Praxis zeigt: Schnelle Warnungen sind oft digital — ältere Bewohner ohne Smartphone erreichen sie nicht immer. In einigen Vierteln gab es kurzzeitige Stromausfälle, weil Wasser Sicherungen auslöste. Evakuierungen liefen geordnet, aber improvisierte Notunterkünfte sind keine langfristige Lösung. Die Koordination könnte von einer besseren Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten profitieren.
Konkrete Chancen und Lösungsansätze
Das Sturmtief ist auch ein Weckruf. Kurzfristig sollten Gemeinden ihre Torrents entschlammen, Abflussschächte kontrollieren und Priorität auf Risikozonen wie die MA-15 legen. Mittelfristig braucht es mehr Rückhalte- und Versickerungsflächen: Regenrückhaltebecken, wasserdurchlässige Beläge in neuen Bauprojekten, Gründächer in Hotels an der Ostküste und systematische Überprüfung von Flughafenterminals auf Schwachstellen. Wichtige Schritte wären auch:
- Ausbau lokaler Alarmketten, die nicht nur aufs Smartphone setzen (Sirenen, SMS, Radiomeldungen).
- Regelmäßige Notfallübungen mit Kommunen, Hotels und Flughäfen, damit Abläufe sitzen.
- Finanzielle Anreize für private Rückhalte-Puffer, Entsiegelung städtischer Flächen und Förderprogramme für wassersensible Stadtplanung.
- Bessere Pflege der natürlichen Torrents, die einst die Insel entwässerten — ohne sie fehlt der Zwischenspeicher.
Was jetzt zu tun ist — praktisch und schnell
Für Anwohner: Keller prüfen, Fotos von Schäden machen, Versicherer informieren. Meiden Sie überschwemmte Straßen (MA-15 Richtung Porto Cristo bleibt kritisch) und folgen Sie den Anweisungen der Einsatzkräfte. Für Gemeinden: Priorität auf Reparatur der ausgeschwemmten Zufahrten und Kontrolle von Brücken und Dämmen. Für Tourismusbetriebe: Notfallpläne aktualisieren, Gäste transparent informieren und Erdgeschossräume auf kurzfristigen Schutz prüfen.
Ein Stück Alltag danach
Am Morgen danach roch es nach nassem Asphalt und feuchter Erde; Vögel begannen wieder zu zwitschern, Traktoren gaben leise Motorenklänge von sich, und an der Promenade in einigen Orten schippte man Schlamm in Säcke. Eine Nachbarin sagte trocken: „So etwas habe ich hier noch nie erlebt.“ Die Insel zeigt sich gerade von ihrer rauen Seite. Alice hat Schwachstellen sichtbar gemacht — und damit auch eine Chance eröffnet, klüger und widerstandsfähiger zu werden. Für weitere Informationen über zukünftige Ereignisse und deren Auswirkungen, besuchen Sie Mallorca Magic.
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