Großeinsatz in der Hochsaison: Alcúdia räumt auf
Am frühen Dienstagvormittag, gegen 9:00 Uhr, rückten Einsatzkräfte in mehreren Straßen rund um den Hafen von Alcúdia aus. Ich war zufällig in einem kleinen Café an der Promenade – der Espresso schmeckte etwas bitterer als sonst, weil überall Polizei unterwegs war. Vor Ort: Beamte der lokalen Polizei, zwei Kräfte der Guardia Civil und drei Sachverständige, die Ware prüften.
Was genau entdeckt wurde
Die Bilanz klingt nach einem Schlag gegen den Souvenirhandel: Insgesamt sollen 7.705 Artikel beschlagnahmt worden sein – vom Fußballtrikot über Handtaschen bis zu Rucksäcken. Viele Stücke trugen offenbar Imitationen bekannter Marken. Laut den Behörden wurden gegen mehrere Händler Anzeigen erstattet; es geht um Verdacht auf Verstöße gegen das gewerbliche Eigentum. Sieben Strafanzeigen soll es geben.
Die Kontrollen konzentrierten sich auf Läden, die sich vornehmlich an Urlauber richten. Kein Wunder: Zwischen Eisdielen, Postkartenständern und Strandshops ist die Versuchung groß, ein vermeintliches Schnäppchen mitzunehmen. Touristen merken oft erst zuhause, dass ein Label nicht echt ist – oder gar die Qualität fehlt.
Warum das auch uns hier betrifft
Die Polizei betonte, dass es nicht nur um Markenschutz geht, sondern auch um Verbraucherschutz: Gefälschte Produkte können qualitativ minderwertig oder unsicher sein. Zudem beschädigt der illegale Handel das Image der Insel und konkurriert unfair mit ehrlichen Händlern.
In Palma gilt seit diesem Sommer eine verschärfte Regelung: Wer bewusst bei Straßenverkäufern oder in entsprechenden Geschäften gefälschte Ware kauft, riskiert Bußgelder – im Raum von etwa 100 bis 750 Euro. Für Händler sind die Strafen noch höher: 750,01 bis 1.500 Euro, heißt es in städtischen Verordnungen.
Manche Ladenbetreiber zeigten sich überrascht, andere schüttelten nur den Kopf. Ein Marktverkäufer in der Nähe des Hafens meinte trocken: „Die echten Marken sind teuer, aber so etwas bringt uns in Verruf.“
Mein Tipp, falls Sie nächstes Mal am Strand oder in den Gassen etwas kaufen: kurz nach dem Preis fragen, auf Etiketten und Nähte schauen, und im Zweifel lieber zum offiziellen Händler gehen. Das schont den Geldbeutel langfristig – und erspart Ärger beim Zoll.