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Tod der Akrobatin Martina Barceló: Familie reist nach Bautzen

Tod der Akrobatin Martina Barceló: Familie reist nach Bautzen

01.10.2025
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Die Eltern der Mallorquinerin Martina Barceló sind nach Bautzen gereist. Nach dem tödlichen Sturz während einer Zirkusvorstellung trauert die Familie um die 26‑Jährige.

Familie aus Mallorca in Bautzen: Trauer nach tragischem Unfall

Am Sonntagnachmittag landete eine kleine Delegation aus Palma in Bautzen: Maite Cerdà, Gabriel Barceló und ihr 29‑jähriger Sohn. Sie sind gekommen, um Abschied zu nehmen von Martina Barceló, der 26‑jährigen Akrobatin, die bei einer Vorstellung des Zirkus Paul Busch tödlich verunglückte. Die Stimmung ist still, die Tage sind kühl hier in der sächsischen Kleinstadt — und die Familie wirkt, als hätte sie nie damit gerechnet, so plötzlich an einem anderen Ort zu trauern.

Wie es passiert ist

Zeugen berichteten, dass Martina während einer Trapeznummer aus rund fünf Metern Höhe kopfüber in die Manege gestürzt sei. Etwa hundert Menschen hatten die Vorstellung verfolgt. Rettungskräfte trafen schnell ein und versuchten zu reanimieren, doch die Maßnahmen blieben ohne Erfolg. Für die Angehörigen, die erst Tage später eintrafen, war das ein Schock, den sie noch nicht fassen können: "Wir haben es noch nicht verarbeitet", sagte die Mutter leise, während ein Blumenkranz an der Stelle in der Manege lag, wo die Akrobatin gestürzt war.

Wer Martina war

Martina wuchs auf Mallorca auf und hatte eine künstlerische Ausbildung in Palma absolviert. Ein Erasmus‑Jahr in den Niederlanden und weitere Stationen führten sie in die Zirkuswelt: Ausbildung beim Circo Stromboli, später Engagements in größeren Ensembles — 2018 fing sie professionell an, unter anderem in Barcelona. Freunde beschreiben sie als diszipliniert, eigenwillig und kreativ: Sie nähte ihre Kostüme selbst, lernte sich Deutsch an und lebte oft in einem Wohnwagen, während sie mit dem Zirkus durch Europa zog.

Familie, Öffentlichkeit, Erinnerungen

Die Familie äußerte sich kritisch zu Teilen der Berichterstattung und zu einigen Beiträgen in sozialen Medien, die sie als reißerisch empfanden. Zugleich haben kleine, private Gedenkakte begonnen: Kollegen und Weggefährten wollen in einem befreundeten Zirkus eine Abschiedsfeier organisieren, bei der auch Martinas Ausrüstung an ihre Eltern übergeben werden soll. Für die Eltern ist der Gedanke tröstlich — und schmerzhaft zugleich.

Ein schlichter Abschied

Vor Ort hingen an der Manege noch Blumen, ein paar Karten und eine Kerze brannte an einer Ecke. Anwohner in der Nähe des Zeltes erzählen, dass sich die Atmosphäre seit dem Wochenende verändert habe: weniger Gelächter, mehr Gesprächsfetzen. Wer Martina kannte, spricht von einem Leben, das in kleinen, unspektakulären Entscheidungen steckte — dem Festhalten an einer Kunstform, trotz harter Bedingungen. Das bleibt jetzt als Erinnerung. Die Familie will in den kommenden Tagen nach Mallorca zurückkehren; bis dahin bleiben sie in Bautzen, wo sie Abschied nehmen und Dinge regeln werden.

Hinweis: Bei Todesfällen in der Öffentlichkeit ist es oft wichtig, den Angehörigen Raum für Trauer zu lassen. Die geplante Gedenkfeier soll privat stattfinden; nähere Informationen werden von den Organisatoren bekanntgegeben.