In den frühen Morgenstunden kollidierten zwei Fahrzeuge frontal nahe der Pferdeskulptur bei Alcúdia. Ein Mensch starb, vier wurden verletzt. Unsere zentrale Frage: Wie lässt sich dieser Abschnitt dauerhaft sicherer machen?
Tödlicher Frontalcrash bei Alcúdia: Ein Unfall, der Fragen offenlässt
Die Geräusche nachts sind oft lautlos: ein Moped, das entfernte Rufen der Möwen, das gelegentliche Motorbrummen auf der MA-3460. Genau dort, knapp außerhalb von Alcúdia und unweit des bekannten Kreisverkehrs mit der Pferdeskulptur, kam es in den frühen Morgenstunden zu einem schweren Frontalzusammenstoß. Eine Person starb noch an der Unfallstelle, vier weitere wurden verletzt – eine davon schwer. Die Uhrzeit: kurz vor zwei Uhr. Die Stimmen der Nachbarn, die gegen 2.15 Uhr Blaulicht sahen, tragen noch den Geruch von Diesel und Benzin in sich. Wir stellen die Frage: Wie kann dieser Abschnitt der MA-3460 sicherer werden, damit so etwas nicht wieder passiert?
Warum die Leitfrage wichtig ist
Der Ort ist kein anonymer Highwayschnitt: Anwohner, Pendler und Urlauber kennen den Kreisverkehr mit der Pferdeskulptur – für viele ein Orientierungspunkt auf dem Weg zur Küste. Doch Vertrautheit führt mitunter zu Routine, und Routine ist ein schlechter Begleiter bei Nässe, Müdigkeit oder schlechter Sicht. Die Guardia Civil hat die Spurensicherung aufgenommen; was noch fehlt, ist ein Blick über die Unfallaufnahme hinaus: auf Infrastruktur, Tempo, Beleuchtung und auf das Verhalten der Verkehrsteilnehmer in den frühen Morgenstunden.
Untersuchte Faktoren – und jene, die oft zu kurz kommen
Die Ermittler prüfen standardmäßig Bremswege, Reifenabrieb und Fahrzeugpositionen. Dazu kommen Sichtverhältnisse und mögliche Ausweichmanöver. Weniger beachtet, aber ebenso relevant, sind jedoch subtile Faktoren: Die Entwässerung der Fahrbahn nach leichtem Nieselregen – Anwohner beschrieben die Straße als „glatt und glänzend“ –, die Reflexionen alter Fahrbahnmarkierungen, die fehlende oder mangelhafte Beleuchtung am Kreisverkehr und die Beschaffenheit der Ränder der MA-3460. Auch das menschliche Element fehlt oft in der öffentlichen Debatte: Müdigkeit in den frühen Morgenstunden, Ablenkung durch Smartphones oder eintönige Fahrstrecken, die Reaktionszeit reduzieren.
Konkrete Maßnahmen, die jetzt geprüft werden sollten
Es genügt nicht, nach einem Unfall nur zu messen und Protokolle zu schreiben. Konkrete Chancen liegen auf dem Tisch:
Verbesserte Beleuchtung: Ein gut ausgeleuchteter Kreisverkehr und Zufahrten reduzieren Blendung und verbessern die Sicht bei Nieselregen.
Fahrbahnoberfläche und Entwässerung: Asphalt mit griffigerem Belag und funktionierende Gullis verhindern Aquaplaning auf kurzen Strecken.
Reflektierende Markierung und Leitpfosten: Neue, gut sichtbare Fahrbahnmarkierungen und Seitenleitpfosten geben klare Orientierung, besonders nachts.
Tempolimits und Kontrollen: Temporäre oder permanente Geschwindigkeitsreduzierungen kombiniert mit verstärkten Kontrollen der Guardia Local können das Fahrverhalten ändern.
Ruhige Hardware: Rumble Strips oder Vorwarnschilder vor dem Kreisverkehr signalisieren eine Gefahrenstelle und wecken Müdige aus dem Trott.
Was Anwohner und Verkehrsteilnehmer tun können
Jede Beobachtung zählt: Wer etwas gesehen hat oder Dashcam-Aufnahmen besitzt, sollte die Guardia Civil informieren. Auf individueller Ebene helfen defensives Fahren, angepasste Geschwindigkeit bei Nässe und das Vermeiden von Ablenkung – besonders zwischen 1 und 5 Uhr morgens, wenn Reaktionszeiten schlechter werden. Lokale Fahrer kennen die Strecke: Ein kleines Innehalten beim Gedanken an die Pferdeskulptur kann schon helfen.
Ein Aufruf an die Verantwortlichen
Die Tragödie muss Anlass für eine örtliche Verkehrssicherheitsprüfung werden: Gemeinde, Verkehrsbehörde und Guardia Civil sollten gemeinsam eine schnelle Bestandsaufnahme durchführen und kurzfristige Sofortmaßnahmen – bessere Beleuchtung, Sichtmarkierungen und Kontrollen – anordnen. Mittelfristig gehören dauerhafte Verbesserungen der Fahrbahn und kluge Verkehrsführung auf die Agenda.
Unsere Gedanken sind bei den Familien und Freunden der Opfer. Solche Nächte hinterlassen Narben in kleinen Gemeinden: das Sirren der Krankenwagen, das Flackern der Lichter auf nassen Straßen und die stillen Gespräche an der Haustür. Wenn aus Trauer Vorsorge wächst, kann man einen kleinen Schritt in Richtung weniger solcher Nächte machen. Wir werden die Entwicklungen verfolgen und berichten, sobald die Ermittlungen neue Erkenntnisse bringen.
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