UIB rutscht im internationalen Ranking: eine nüchterne Bestandsaufnahme
\nGestern Nachmittag, als die Hitze noch über der Plaça des Campus hing und ein paar Studierende mit kalten Kaffees auf den Stufen saßen, kam die Nachricht: Die Universität der Balearen (UIB) liegt im aktuellen Shanghai-Ranking 2025 in der Kategorie zwischen Platz 701 und 800. Nicht dramatisch, aber doch ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr, als die UIB noch eine Stufe besser eingestuft war.
\n\nWas sagen die Zahlen?
\nDas Shanghai-Ranking, das oft als Gradmesser für Forschung und internationale Sichtbarkeit genutzt wird, ordnet die Hochschulen in breitere Bänder ein. Für Spanien stehen dieses Jahr insgesamt 36 Hochschulen in den Top 1.000 — an der Spitze: die Universidad de Barcelona im Bereich 151–200. Für die UIB bedeutet die neue Einordnung, dass sie in einigen Bewertungsbereichen weniger Punkte sammeln konnte als zuvor.
\n\nZwischen Campus-Kiosk und Büro
\nVor Ort spürt man die Reaktion leise, eher in Gesprächen als in großen Kommentaren. Eine Dozentin auf dem Flur des Geisteswissenschaftlichen Gebäudes zuckte mit den Schultern und meinte, Rankings seien nur ein Teil der Wahrheit. Ein Studierender ergänzte: \"Es ist schade, weil wir hier gute Arbeit leisten.\" Solche Sätze sah ich, als ich am Campus entlang zur Bibliothek ging — die Palmen warfen Schatten, aber in den Gesprächen lag eine Spur von Unruhe.
\n\nWoran liegt's? Rankings wie der Shanghai-Index bewerten vor allem Forschungserfolg, Publikationen und Zitationen. Größere Universitäten mit vielen Forschenden und internationalen Kooperationen gewinnen hier oft Punkte. Für eine Inseluniversität wie die UIB wirken sich begrenzte Ressourcen, spezielle Forschungsprofile und weniger internationale Sichtbarkeit stärker aus.
\n\nWas könnte sich ändern?
\nAuf der Liste der möglichen Stellschrauben stehen: mehr gezielte Fördermittel für Forschung, engere Kooperationen mit anderen europäischen Hochschulen, Anreize für Forscher, international zu publizieren, und natürlich langfristige Strategien zur Stärkung bestimmter Fachbereiche. Die Umsetzung dauert — das ist den Leuten hier am Campus klar.
\n\nOb das Ranking allein die Qualität eines Studienplatzes ausmacht, bleibt fraglich. Für viele junge Leute zählt nach wie vor: Betreuung, Lehrqualität, Praxisbezug und wie schnell man nach dem Abschluss einen Job findet. Trotzdem: Ein schlechteres Ranking ist ein Weckruf — für die Uni, die Politik und alle, die mit Bildung auf Mallorca zu tun haben.
\n\nAm Ende des Tages, als die Sonne hinter den Bergen verschwand und die Cafés in Palma wieder voller wurden, blieb die Stimmung pragmatisch: Man nimmt die Zahlen ernst, aber das Leben an der UIB geht weiter — Lehrveranstaltungen, Prüfungen und die Hoffnung auf bessere Platzierungen in den kommenden Jahren.